Die Wurzel aller
Übel dieser Welt
Urmisstrauen
gegenüber Urvertrauen, oder: Die Geschichte Moisches vom Auszug aus Ägypten bis
zur Auferstehung der Toten.
Inhalt
Die ganze Geschichte der zweiten
Schöpfung
Mischlei - Der Arme spreche Fürbitten
aus, und der Reiche antworte grob.
Chukas – Mei Merivo - Urmisstrauen
Die Wurzel allen Übels dieser Welt:
Ein Gleichnis – der gebrochene Draht:
Vorbemerkung:
Wer bin ich, Moische Rabbeinu
irgendweelche Vorhaltungen zu machen? Dies ist unendlich weit weg von mir. Es
geht mir in diesem Text darum, zu lernen und eine These zu entwickeln, und
dafür auch Quellen zu bringen;
und unter keinen Umständen habe ich
irgendwelche Taines mit Moische
(Vorwürfe an Moische). Ich liebe ihn, er ist unser aller Lehrer und Meister.
Und wenn schon Er, den HaSchem „meinen
Diener“ nennt, so schwer arbeiten musste an sich, wie um so mehr wir, die wir
vor ihm sind wie Atome vor der Sonne?
Es ist gleichfalls
klar, dass die grossen Darschanei Mussar schon alles gesagt haben, was ich
eventuell sagen könnte oder sagen werde.
Ich schreibe
dies hier zu meiner eigenen Belehrung, um zu lernen und in die tiefe des Textes
zu verstehen, woher unsere Weisen ihre Weisheit bekommen.
Und in der
Hoffnung, einige Andere zu inspirieren, und aus dem Bedürfnis meine Freude und
Liebe für die heilige Toire zu teilen,
Denn auch dies
ist uns ja geboten im Schema: .... zu lernen und zu lehren... zu hüten und zu
tun...
Denn dies ist
mein Weg, an mir zu arbeiten.
Die ganze
Geschichte der zweiten Schöpfung
Diese Geschichte
erstreckt sich vom Anfang Schemois – der Anfang des Volkes Yisroel –bis zur
Auferstehung der Toten, also dem Anfang des Paradieses.
Und es gibt
weitere Parallelen in Tanach, z.B. Elisha und der Botschafter bei der
Belagerung durch Aram. Melachim 2, 7:1-2.
Die Heilige
Schrift webt eine Geschichte, aus der wir für unsere – und eigentlich alle –
Generationen einen sehr wichtigen Hinweis bekommen, was für HaSchem eines der
wichtigsten Kriterien zur Existenz im Lande Yisroel, und eine Bedingung für das
Eintreten der Kommenden Welt ist:
Es ist das
Urvertrauen, der Respekt und die Bescheidenheit, die schlussendlich zu Frieden
führen.
Und so bringt
Sifrei in Parschas VaEs´chonon Mischlei, die Worte unseres weisen Königs Schloimoi,
die hier als Generalüberschrift stehen sollen:
משלי
י"ח:כ"ג
כג) תַּחֲנוּנִ֥ים
יְדַבֶּר־רָ֑שׁ וְ֝עָשִׁ֗יר יַעֲנֶ֥ה עַזּֽוֹת׃
Mischlei - Der Arme
spreche Fürbitten aus, und der Reiche antworte grob.
Bescheidenheit ist der
Schlüssel
Es geht dabei
um die Beziehung zwischen dem Schüler – dem an Wissen und Weisheit armen
Bettler um Erziehung – und seinem Rebbi,
seinem Lehrer, der an Wissen und Weisheit reich ist, und daher überlegen.
Der Schüler
soll sich seiner Position bewusst sein, und entsprechend respektvoll und
bescheiden zu seinem Weisen Lehrer sprechen. Dieser wiederum soll sich seiner
Machtposition bewusst sein, und seine Gewohnheit, selbstsicher und im
Befehltston zu sprechen dämpfen, um den Schüler nicht zu beschämen (Malbim).
Raschi bezieht
den Text jedoch auch auf das Verhältnis des Menschen zu G0tt, entsprechend
Koiheles: Der Mensch ist ein nichtiges, sterbliches Wesen, und selbst der
Weiseste der tausende Jahre studiert und experimentiert hat ist vor IHM, dem
EWIGEN: Nichts!
Und so muss
sich der Mensch hüten, mit G0tt respektlos zu sprechen.
Und um so mehr
auch mit seinen Mitmenschen, die in G0ttes Schattenbild geformt wurden.
Schemois
- Der Riss
Die Geschichte
beginnt bei Schemois mit einer kryptischen Aussage im Midrasch Aggode und bei
Lekach Toiv.
Moische war das
erste Mal bei Pharoi, und dieser hat die Unterdrückung Yisroels dramatisch
verschärft.
שמות ה':כ"ב
(כב) וַיָּ֧שׇׁב מֹשֶׁ֛ה אֶל־יְ־הֹוָ֖ה וַיֹּאמַ֑ר אֲדֹנָ֗י
לָמָ֤ה הֲרֵעֹ֙תָה֙ לָעָ֣ם הַזֶּ֔ה לָ֥מָּה זֶּ֖ה שְׁלַחְתָּֽנִי׃
Und Moische kehrte zurück zu HaSchem und sagte: Mein
Herr, warum hast Du diesem Volke Schlechtes angetan, warum hast Du mich
entsendet?!
Die Midroschim und Darschanim bringen sehr viele
verschiedene Facetten von Moisches Motiven und Gedankengängen. Jedoch bleibt
ein Aspekt als dunkler Fleck, oder eben winziger Fehler oder Riss im Gefüge der
Welt.
Moische hat sich
gegenüber HaSchem, seinem Rebbi, dem Schöpfer der Welt, vollkommen im Ton
vergriffen. Er zürnt IHM und macht IHM Vorwürfe.
Wie kann er
nur?
Steht im Midrasch Aggadah:
מדרש אגדה (בובר) שמות ה':כ"ג
(כג) ומאז
באתי אל פרעה לדבר בשמך – שמך הנורא רפואה וחיים לכל העולם, ושמך הרע לעם הזה, ומה
יעשו והם נתונים ביד מצריים, אמר לו הקב"ה עתה תראה מה אני עושה לפרעה ולמצריים,
אבל לאחד ושלשים [מלכים]
אין אתה רואה.
Vom Moment, als ich zu Pharoi kam, in DEINEM Namen zu sprechen – DEINEM furchterregenden,
heilenden, die Ganze Welt belebenden Namen, und für dieses Volk ist er so schlecht,
und was soll das Volk tun, ausgeliefert der Hand Pharois?
Hat ihm der Heilige, gesegnet sein Name, geantwortet: Jetzt wirst Du sehen,
was ich dem Pharoi tun werde und den Mitzrern, aber was ich den 31
Königen tun werde, wirst Du nicht sehen.
SEINE Antwort im Posuk:
שמות ו':א'
וַיֹּ֤אמֶר יי אֶל־מֹשֶׁ֔ה עַתָּ֣ה תִרְאֶ֔ה אֲשֶׁ֥ר אֶֽעֱשֶׂ֖ה
לְפַרְעֹ֑ה כִּ֣י בְיָ֤ד חֲזָקָה֙ יְשַׁלְּחֵ֔ם וּבְיָ֣ד חֲזָקָ֔ה יְגָרְשֵׁ֖ם מֵאַרְצֽוֹ׃
Und haSchem sagte zu Moische: jetzt wirst Du sehen,
was ich dem Pharoi tun werde, denn mit starker Hand werde ich sie schicken, und
mit starker Hand werde ich sie aus seinem Lande herausnehmen.
Und Lekach Toiv, wesentlich deutlicher:
לקח טוב שמות ו':א'
ויאמר ה' אל משה עתה תראה
אשר אעשה לפרעה – א"ל הקב"ה אתה אמרת והצל לא הצלת בחייך אתה תראה במפלת
פרעה ולא תראה במפלת שלשים ואחד מלכים, שעתיד יהושע תלמידך להלחם בהם.
Und haSchem sagte zu Moische: jetzt wirst Du sehen,
was ich dem Pharoi tun werde – sagte ihm der Heilige, gesegnet sein Name: Du
sagtest „Retten? Nicht gerettet hast DU sie“, Bei Deinem Leben! Du wirst den
Fall Pharois erleben - aber den Fall
der 31 Könige wirst Du nicht erleben, denn Jehoischua dein Schüler wird sie in
Zukunft bekriegen. (anm:Und im Subtext der grossen Zusammenhänge eben:
Churban, Golus, Leid)
(Alexander: Erinnert an
Elischa, die Belagerung von Schomroin, und seine Prophetie: Du wirst morgen
sehen, aber nicht geniessen!)
An dieser Stelle
der Toire können wir diese Aussage nicht verstehen.
Wir haben doch
erst angefangen! Das Volk ist am tiefsten Punkt seiner Knechtschaft, in
unsäglichen Leiden gefangen!
Wer denkt jetzt
ans Ende der Weltgeschichte?
Der Schöpfer der
Welt!
ER zeigt uns hier
einmal mehr (Yeschayahu 55:8):
ישעיהו נ"ה:ח'
(ח) כִּ֣י לֹ֤א מַחְשְׁבוֹתַי֙ מַחְשְׁב֣וֹתֵיכֶ֔ם
וְלֹ֥א דַרְכֵיכֶ֖ם דְּרָכָ֑י נְאֻ֖ם יְי׃
Denn nicht sind meine Gedanken gleich euren Gedanken,
und nicht eure Wege gleich meinen Wegen, sagt HaSchem.
Es folgen viele
kleinere, mittlere bis sehr grosse Revolten, die alle eines gemeinsam haben:
Die unflätige Sprache, die masslose Übertreibung eines angenommenen bösen
Willens des Schöpfers, das Volk vernichten zu wollen.
Woher kommen
diese Anfälle?
Es ist das Gift
des Soton, das Gift des Zweifels und der Verdächtigung. Schlussendlich ein
Mangel an Respekt und Treue zu HaSchem.
Und woher kommen
diese?
Laut dem Text
eben von dieser Stelle, wo Moische dem Soton einen winzigen Riss geöffnet hat
im Gefüge der soeben neu entstehenden* Welt.
*siehe dazu auch
Parashas „Vayischlach“, die Spaltung des Schilfmeers. Wir erleben die Schöpfung
einer vollkommen neuen Welt, in der die Präsenz HaSchems direkt auf Erden
offensichtlich wird.
Chukas –
Mei Merivo - Urmisstrauen
Der zentrale
Aufhänger.
Mei Merivo – Die Wasser
der Revolte.
Wasser ist auch
Toire. Es geht also um eine grundlegende Revolte gegen die heilige Toire.
Welche Revolte?
Eben die oben erwähnte durch Urmisstrauen anstelle von Urvertrauen.
Es hat wiedermal
kein Wasser, diesmal nachdem Miryam niftar wurde und niemand trauerte.
Dies ist auch der
Grund für den Wassermangel.
HaSchem sagt: Ihr
tut der Zadekes keine Ehre an, und führt euch als ob es keine Torah gäbe. Ich
nehme euch das Wasser weg, denn Torah ist wie Wasser.
Das Volk schreit
unflätig, und Moische fällt wieder mal vor HaSchem aufs Gesicht und fleht.
Was nun folgt ist
ein Ereignis, das isoliert betrachtet kaum Sinn macht.
Moische verliert
für einige Minuten die Contenance, und er und Aharoin werden für eine scheinbar
kleine Übertretung schrecklich bestraft. Sie müssen ausserhalb Eretz Yisroels
sterben und ihre Gräber werden vor Maschiachs Zeiten niemals bekannt werden.
Die Begründung:
Ihr habt nicht an MICH geglaubt, MICH vor dem Volke zu heiligen!
במדבר כ':ז'
(ז) וַיְדַבֵּ֥ר יי אֶל־מֹשֶׁ֥ה לֵּאמֹֽר׃
(ח) קַ֣ח אֶת־הַמַּטֶּ֗ה וְהַקְהֵ֤ל
אֶת־הָעֵדָה֙ אַתָּה֙ וְאַהֲרֹ֣ן אָחִ֔יךָ וְדִבַּרְתֶּ֧ם אֶל־הַסֶּ֛לַע לְעֵינֵיהֶ֖ם
וְנָתַ֣ן מֵימָ֑יו וְהוֹצֵאתָ֨ לָהֶ֥ם מַ֙יִם֙ מִן־הַסֶּ֔לַע וְהִשְׁקִיתָ֥ אֶת־הָעֵדָ֖ה
וְאֶת־בְּעִירָֽם׃
(ט) וַיִּקַּ֥ח מֹשֶׁ֛ה אֶת־הַמַּטֶּ֖ה
מִלִּפְנֵ֣י יְ־הֹוָ֑ה כַּאֲשֶׁ֖ר צִוָּֽהוּ׃
(י) וַיַּקְהִ֜לוּ מֹשֶׁ֧ה וְאַהֲרֹ֛ן
אֶת־הַקָּהָ֖ל אֶל־פְּנֵ֣י הַסָּ֑לַע וַיֹּ֣אמֶר לָהֶ֗ם שִׁמְעוּ־נָא֙ הַמֹּרִ֔ים הֲמִן־הַסֶּ֣לַע
הַזֶּ֔ה נוֹצִ֥יא לָכֶ֖ם מָֽיִם׃
(יא) וַיָּ֨רֶם מֹשֶׁ֜ה אֶת־יָד֗וֹ
וַיַּ֧ךְ אֶת־הַסֶּ֛לַע בְּמַטֵּ֖הוּ פַּעֲמָ֑יִם וַיֵּצְאוּ֙ מַ֣יִם רַבִּ֔ים וַתֵּ֥שְׁתְּ
הָעֵדָ֖ה וּבְעִירָֽם׃
(יב) וַיֹּ֣אמֶר יְ־הֹוָה֮ אֶל־מֹשֶׁ֣ה וְאֶֽל־אַהֲרֹן֒
יַ֚עַן לֹא־הֶאֱמַנְתֶּ֣ם בִּ֔י לְהַ֨קְדִּישֵׁ֔נִי לְעֵינֵ֖י בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֑ל
לָכֵ֗ן לֹ֤א תָבִ֙יאוּ֙ אֶת־הַקָּהָ֣ל הַזֶּ֔ה אֶל־הָאָ֖רֶץ אֲשֶׁר־נָתַ֥תִּי לָהֶֽם׃
Und HaSchem sagte zu Moische und zu
Aharoin: weil ihr nicht an mich geglaubt habt, mich vor den Augen der Kinder
Yisroels zu heiligen, deshalb werdet ihr diese Gemeinde nicht in das ihr
versprochene Land führen.
(יג) הֵ֚מָּה מֵ֣י מְרִיבָ֔ה אֲשֶׁר־רָב֥וּ
בְנֵֽי־יִשְׂרָאֵ֖ל אֶת־יְי וַיִּקָּדֵ֖שׁ בָּֽם׃
Und hier finden wir nun schon eine klare Aussage. Es
geht um öffentliche Kundgebung des unerschütterlichen Glaubens, des URVERTRAUENS IN HASCHEM – URSCHÖPFER ALLES WAS IST.
Dies mittels genauester Ausführung eines Befehls. Und warum wurde der Befehl
nicht ausgeführt wie gegeben? Offenbar aus fehlender Bescheidenheit? Oder aus
demselben Grunde, aus dem die Erde am 3. Schöpfungstage nicht „Fruchtige Bäume
die Früchte treiben“, sondern „Fruchtbäume mit Früchten“ hervorbrachte?
Wir werden gegen Ende der Ausführungen von OrHaChayim
eine sehr bestechende Antwort erhalten! Geduld!
בראשית א':י"א
(יא) וַיֹּ֣אמֶר אֱלֹהִ֗ים
תַּֽדְשֵׁ֤א הָאָ֙רֶץ֙ דֶּ֗שֶׁא עֵ֚שֶׂב מַזְרִ֣יעַ זֶ֔רַע עֵ֣ץ פְּרִ֞י עֹ֤שֶׂה פְּרִי֙
לְמִינ֔וֹ אֲשֶׁ֥ר זַרְעוֹ־ב֖וֹ עַל־הָאָ֑רֶץ וַֽיְהִי־כֵֽן׃
(יב) וַתּוֹצֵ֨א הָאָ֜רֶץ
דֶּ֠שֶׁא עֵ֣שֶׂב מַזְרִ֤יעַ זֶ֙רַע֙ לְמִינֵ֔הוּ וְעֵ֧ץ עֹֽשֶׂה־פְּרִ֛י אֲשֶׁ֥ר זַרְעוֹ־ב֖וֹ
לְמִינֵ֑הוּ וַיַּ֥רְא אֱלֹהִ֖ים כִּי־טֽוֹב׃
Was hat also bei Pharoi gefehlt? Offenbar, so lernen
wir aus dem Text hier und den damit verbundenen Midroschim: Sein, Moisches,
absolut unerschütterlicher Glaube und sein Vertrauen in HaSchem.
Für einen Augenblick wurde Moisches
Vertrauen in Seinen Allgütigen TATE erschüttert, es entstand ein winziger Riss –
und diesen hat der Soton systematisch ausgebeutet.
Diese Spur, die Moische dort legte, erlaubte es
später, dass das Volk wiederholt und kontinuierlich bei jeder Gelegenheit mehr
Gift in diesen Spalt fliessen liess, bis zu den grossen Sünden; Brüchen, die
schlussendlich zum Ausschluss Moisches und der gesamten Generation der Wüste aus
Eretz Yisroel führten. Und in der Folge zur Zerstörung der Tempel, zum Golus,
und 2000 Jahren Leid und Verbannung, und Leid für alle Völker.
Midrasch Rabba bringt auch noch eine andere Stelle,
bei dem Ereignis mit den Wachteln:
במדבר י"א:כ"ב
(כא) וַיֹּאמֶר מֹשֶׁה
שֵׁשׁ מֵאוֹת אֶלֶף רַגְלִי הָעָם אֲשֶׁר אָנֹכִי בְּקִרְבּוֹ וְאַתָּה אָמַרְתָּ בָּשָׂר
אֶתֵּן לָהֶם וְאָכְלוּ חֹדֶשׁ יָמִים. (כב) הֲצֹאן וּבָקָר יִשָּׁחֵט לָהֶם וּמָצָא
לָהֶם אִם אֶת כׇּל דְּגֵי הַיָּם יֵאָסֵף לָהֶם וּמָצָא לָהֶם.
(כג) וַיֹּאמֶר יְי אֶל מֹשֶׁה הֲיַד יְ־הֹוָה
תִּקְצָר עַתָּה תִרְאֶה הֲיִקְרְךָ דְבָרִי אִם לֹא.
Midrosch Rabba fragt:
Wieso führte dieses Verhalten Moisches nicht zur Katastrophe?
Seine Antwort:
Weil Moische privat mit HaSchem über die Wachteln sprach, jedoch öffentlich
beim Wasser zürnte.
Anm: Wir lernen hier auch nebenbei, wie schlimm das öffentliche Beleidigen
und Beschämen eines Menschen ist! Siehe dazu die Haloches, speziell den Chofetz
Chayim, Das Hüten der Zunge (Schmiras haLoschon).
במדבר רבה מחולק לפסוקים במדבר
כ':י"ב
[י] יַעַן לֹא הֶאֱמַנְתֶּם בִּי – וְכִי לֹא אָמַר דָּבָר
קָשֶׁה מִזֶּה, שֶׁאָמַר: הֲצֹאן וּבָקָר יִשָּׁחֵט לָהֶם וּמָצָא לָהֶם אִם אֶת כָּל
דְּגֵי הַיָּם יֵאָסֵף לָהֶם וּמָצָא לָהֶם (במדבר י"א:כ"ב), אַף שָׁם אֵין
אֲמָנָה וְהִיא גְדוֹלָה מִזּוֹ, מִפְּנֵי מָה לֹא גָזַר עָלָיו שָׁם. לְמָה הַדָּבָר
דּוֹמֶה, לְמֶלֶךְ שֶׁהָיָה לוֹ אוֹהֵב וְהָיָה מֵגֵס בֵּינוֹ לְבֵין הַמֶּלֶךְ בִּדְבָרִים
קָשִׁים וְלֹא הִקְפִּיד הַמֶּלֶךְ עָלָיו, לְיָמִים עָמַד וְהֵגֵס בְּמַעֲמָד לִגְיוֹנוֹת,
גָּזַר עָלָיו מִיתָה. אַף כָּךְ אָמַר לוֹ הַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא לְמשֶׁה, הָרִאשׁוֹנָה
שֶׁעָשִׂיתָ בֵּינִי לְבֵינְךָ, עַכְשָׁו כְּנֶגֶד הָרַבִּים אִי אֶפְשָׁר, שֶׁנֶּאֱמַר:
לְהַקְדִּישֵׁנִי לְעֵינֵי בְּנֵי יִשְׂרָאֵל.
Bamidbar Rabba 20:12,
Midrasch 13:
Warum Moische ausserhalb Yisroels begraben sein muss,
um dann die generation der Wüste bei Tchias HaMeisim (Auferstehung der Toten) anzuführen.
במדבר רבה מחולק לפסוקים במדבר
כ':י"ב
[יג] אָמַר לוֹ הַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא לְמשֶׁה בְּאֵיזֶה
פָּנִים אַתָּה מְבַקֵּשׁ לִכָּנֵס לָאָרֶץ, מָשָׁל לְרוֹעֶה שֶׁיָּצָא לִרְעוֹת צֹאנוֹ
שֶׁל מֶלֶךְ וְנִשְׁבֵּית הַצֹּאן, בִּקֵּשׁ הָרוֹעֶה לִכָּנֵס לַפַּלְטֵרִין שֶׁל
מֶלֶךְ, אָמַר לוֹ הַמֶּלֶךְ אִם אַתְּ נִכְנַס עַכְשָׁו מַה יֹּאמְרוּ הַבְּרִיּוֹת
שֶׁאַתָּה הִשְׁבֵּיתָ הַצֹּאן. אַף כָּאן אָמַר לוֹ הַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא לְמשֶׁה,
שִׁבְחֲךָ הוּא שֶׁהוֹצֵאתָ שִׁשִּׁים רִבּוֹא וּקְבַרְתָּם בַּמִּדְבָּר, וְאַתְּ
מַכְנִיס דּוֹר אַחֵר, עַכְשָׁיו יֹאמְרוּ אֵין לְדוֹר הַמִּדְבָּר חֵלֶק לָעוֹלָם
הַבָּא, אֶלָּא תְּהֵא בְּצִדָּן וְתָבוֹא עִמָּהֶן, שֶׁנֶּאֱמַר: וַיֵּתֵא רָאשֵׁי
עָם צִדְקַת ה' עָשָׂה (דברים ל"ג:כ"א), לְכָךְ כְּתִיב: לֹא תָבִיאוּ אֶת
הַקָּהָל הַזֶּה, אֶלָּא שֶׁיָּצָא עִמָּךְ.
Der Heilige,
gesegnet sei Er, sprach zu Moische: „Mit welchem Anspruch willst du ins Land
kommen? Ein Gleichnis: Ein Hirte ging hinaus, um die Herde des Königs zu
weiden, und die Herde wurde gefangen genommen. Der Hirte wollte in den Palast
des Königs eintreten. Der König sprach zu ihm: ‚Wenn du jetzt eintrittst, was
werden die Leute sagen? Dass du die
Herde hast gefangen nehmen lassen.‘ Ebenso sprach der Heilige, gesegnet sei Er,
zu Moische: ‚Dein Ruhm ist, dass du sechshunderttausend herausgeführt hast. Diese
habt ihr in der Wüste begraben, und nun willst Du die nächste Generation ins Land führen!? Jetzt werden sie
sagen, die Generation der Wüste habe keinen Anteil an der kommenden Welt! Bleibe stattdessen an ihrer Seite und komme
mit ihnen, wie es heißt: ‚Er kam mit den Häuptern des Volkes, die
Gerechtigkeit Hashems hat er vollzogen‘ (Deuteronomium 33:21).“ Darum steht
geschrieben: „Ihr sollt diese Gemeinde nicht ins Land bringen“, sondern dass
sie mit dir herausging.
Devorim 33:21 ist Ein Vers aus der Broche für God. Und Moische ist im Gebebiete Gods
begraben.
Daraus verstehen wir den Posuk gemäss obigem Midrasch.
דברים ל"ג:כ"א
(כא) וַיַּ֤רְא רֵאשִׁית֙ ל֔וֹ כִּי־שָׁ֛ם חֶלְקַ֥ת מְחֹקֵ֖ק
סָפ֑וּן וַיֵּתֵא֙ רָ֣אשֵׁי עָ֔ם צִדְקַ֤ת יי עָשָׂ֔ה וּמִשְׁפָּטָ֖יו עִם־יִשְׂרָאֵֽל׃
(21) Er sicherte sich den ersten Teil für sich selbst, denn
dort war der Anteil des Gesetzgebers vorbehalten. Er kam mit den Häuptern des
Volkes. Er vollstreckte die Gerechtigkeit Hashems, Seine Verordnungen mit
Israel.
Moische ist bei God begraben. Daher kommt der Segen auch God zu.
Der Gesetzgeber ist Moische. Er kam mit den Häuptern: Jene Spione, die ihn
schlussendlich zu Fall brachten.
Er setzte die Gerechtigkeit HaSchems um: Er hat HaSchems Gesetze in Yisroel
verankert und umgesetzt, auch als es um seinen eigenen Tod und seine Verbannung
aus Yisroel bis zur Auferstehung der Toten ging.
Siehe dazu auch VaEschanan:
דברים א':ל"ז
(לז) גַּם־בִּי֙
הִתְאַנַּ֣ף יְי בִּגְלַלְכֶ֖ם לֵאמֹ֑ר גַּם־אַתָּ֖ה לֹא־תָבֹ֥א שָֽׁם׃
Auch wider mich hat haSchem euretwegen zürnend
gesprochen, sagend: Auch Du wirst dort nicht hinkommen.
דברים ד':כ"א
(כא) וַֽיי הִתְאַנַּף־בִּ֖י עַל־דִּבְרֵיכֶ֑ם וַיִּשָּׁבַ֗ע
לְבִלְתִּ֤י עׇבְרִי֙ אֶת־הַיַּרְדֵּ֔ן וּלְבִלְתִּי־בֹא֙ אֶל־הָאָ֣רֶץ הַטּוֹבָ֔ה
אֲשֶׁר֙ יְי אֱלֹהֶ֔יךָ נֹתֵ֥ן לְךָ֖ נַחֲלָֽה׃
Auch wider mich hat HaSchem euretwegen zürnend
gesprochen, schwörend dass ich den Jordan nicht queren werde, und dass ich
nicht ins gute Land komme, das HaSchem euer G0tt euch zum Erbe zu geben versprach.
Auf den ersten Posuk in Devorim sagt OrHaChayim Ha Kodoisch:
Zusammengefasst:
Das Volk weinte grundlos bei den Kundschaftern/Spionen, (anm: und dieses
grundlose Weinen basierte auf der gleichen Wurzel wie Moisches Aufbegehren bei
Pharoi, wie wir gleich sehen werden) und deshalb wurde der Tempel am
gleichen Tag, tischa be Av, zerstört, und viele weitere Katastrophen, und Galut
ereigneten sich, wurden Wirklichkeit.
In Soito sagt der Talmud, wäre Moische ins Land gekommen, und hätte den
Tempel gebaut, so hätte HaSchem seinen Zorn über den Götzendienst der Kinder
Yisroels nicht an Steinen und Holz auslassen können, da jedes Werk Moisches
ewig und unzerstörbar ist. Somit hätte ER, gesegnet sein Name, seinen Zorn über
die Sünder ergiessen müssen, und Yisroel wäre untergegangen.
Daher fällte HaSchem das Urteil, Moische müsse ausserhalb Eretz Yisroels
begraben liegen.
Und daher sagt Moische: Euretwegen. Denn hätten die Kinder Yisroels in
dieser Nacht ihr Misstrauen und ihre Missgunst und Verdächtigungen gegenüber
HaSchem und Moische verwandeln können in Urvertrauen und Gunst und Freude (–
anm. wie dies sich Moische durch die Mission der Kundschafter erhoffte - ),
so hätte Moische direkt mit ihnen das Land betreten, es hätte niemals eine
Öffnung und nicht die Spur eines Spalts im Gefüge der Welt gegeben, der Soton
hätte keine Möglichkeit gefunden, das Volk zum Straucheln zu bringen, und es
wäre sofort die Zeit des Moschiach angebrochen.
Und nun sagt OrHaChayim etwas gewaltiges:
Selbst nach der Sünde dieser Nacht, hätte Moische am Felsen die Kraft
gefunden, genau zu tun wie HaSchem sagte, seinen Zorn zu überwinden und zum
Felsen deutlich zu sprechen, bevor er diesen schlug:
HaSchem hätte das Gerichtsurteil annuliert, er hätte ganz Yisroel
zurückversetzt in den Zustand vor der Sünde, und es hätte ebenfalls sofort die
Zeit des Moschiach eingesetzt!
Die Wurzel allen Übels dieser Welt:
Im Urmisstrauen der Menschen, das wir in Urvertrauen zu verwandeln haben!
אור החיים דברים א':ל"ז
(לז) גם
בי התאנף ה' בגללכם וגו' – קשה והלא לא מצינו שהתאנף ה' על משה בעון המרגלים, ורמב"ן
פי' ואמר ועוד הוספתם להרע פעם אחרת עד שגרמתם להתאנף בי ע"כ, ואין דבריו נראים
כי רואני שעדיין הוא מדבר בענין המרגלים שכן אמר הכתוב אחר זה וטפכם אשר אמרתם וגו'
עד סוף הפ' והוא מדבר בענין המרגלים ולמה הפסיק בתוך הענין בשלא כענין, ומה שהליץ הרב
שרצה להזכיר יחד הנמנעים מעבור הארץ שהם היו גרמא לזה, לא ידעתי מה הנאה יש בזה.
והנכון הוא על פי דבריהם ז"ל
(תענית כ"ט.) שאמרו בפסוק (במדבר י"ד א') ויבכו העם בלילה וגו' קבעו בכיה
לדורות כי ליל תשעה באב היתה שבו נחרב הבית, ואמרו עוד (סוטה ט'.) שאם היה נכנס משה
לארץ והיה בונה בית המקדש לא היה הבית נחרב שאין אומה ולשון נוגעת בו, ואמרו עוד (מדרש
תהלים עט) בפסוק מזמור לאסף אלהים באו גוים וגו' וז"ל קינה מבעי ליה אלא על שהשליך
חמתו על עצים ואבנים, מעתה אם היה נכנס משה לארץ והיה בונה בית המקדש ולהשליך חמתו
עליו לא אפשר כנזכר ויחר אף ה' בשונאי ישראל ויהיה כליונם במקום חורבן הבית, לזה גזר
ה' בגזרת המרגלים גם על משה שימות במדבר, והוא אומרו גם בי התאנף ה' בגללכם פירוש בגלגול
דברים שלכם כי אם לא היה עון המרגלים והיו נכנסים אפשר שהיה נכנס משה עמהם והגם שיבנה
בית המקדש אין מיחוש כי לא נתגבר בחינת הרע והיו עומדים בצדקם בארץ, אלא מאמצעות עון
מרגלים גברה יד רשעה וידע ה' כי לא יעמדו בצדק וצא ולמד משירת האזינו.
ואם תאמר והלא רואני שמיתת
משה היתה על מי מריבה, כבר כתבתי שם שאם משה היה מקדש שמו יתברך היו ישראל חוזרים לטהרתם
שהיו בו קודם חטא המרגלים באמצעות קידוש ה' הגדול והיה ה' מתיר שבועת משה והיה נכנס
לארץ ובונה בית המקדש מכון לשבתו עולמים.
Bruch durch Ermüdung:
Hätte Moische hier anders geredet,
und nicht IHM, dem EWIGEN, Vorwürfe gemacht, wäre gemäss OrHaChayim die
Geschichte der Welt anders geschrieben worden.
Wir wissen nun, dass die Wurzel von
Moische´s Verbannung aus Eretz Yisroel genau in diesem Ereignis liegt.
Wie das:
Hätte er hier sein Urvertrauen in
den TATE vollständig behalten können, dem Eibischten mit Respekt und Anstand
eine Frage gestellt, oder sein Leid ausgesprochen, so wäre hier kein Fehler im
Gewebe der Weltgeschichte aufgetreten.
Ein Gleichnis – der gebrochene Draht:
Wie trennt man einen Kupferdraht,
oder auch jeden anderen Metalldraht, wenn man kein Schneidewerkzeug hat?
Man setzt Daumen und Zeigefinger
einer Hand an die Stelle, wo man trennen will, und beginnt den Draht mit der
andern Hand auf- und ab zu biegen. Irgendwann bricht er.
Wieso?
Jeder Draht besteht aus einer
Zusammensetzung von Metall-Kristallen. Diese weisen an seiner Oberfläche
winzigste Kanten und Fehler auf, die nur wenige Atome dick sind. Beginnt man
nun den Draht zu biegen, so wird das Material wechselnd gestaucht und gedehnt,
und diese Fehler beginnen zu wachsen, bis sie erst Mikrorisse, und dann
Minirisse werden, und irgendwan reisst das Material durch.
Genau so hier:
Moisches Protest hat dem Soton eine
winzige Öffnung gegeben, einen Weg gespurt, um das Gift des Misstrauens und
Zweifels einzuführen. Bei jeder weiteren Gelegenheit – siehe vorherige Parsche,
die verschiedenen Sünden Yisroels – verschärfte sich die Situation. Zweifel,
Protest, Neid und Misstrauen konnten wachsen.
Und schlussendlich kamen dann die
grossen Sünden – das goldene Kalb, Koirach, die Kundschafter/Spione – und führten
dazu, dass das Volk als Ganzes nicht mehr würdig war, mit Moische und dem
ewigen Tempel in Eretz Yisroel zu leben.
(Denn was immer Moische baute, ist
ewig. Und so wäre auch der Tempel ewig gewesen, und das Volk wäre u.U. auch
immuner gegen die Attacken des Soton).
Das war schon bei den Kundschaftern
erreicht. Und dann war das Ereignis bei den Wassern der Revolte die letzte
Gelegenheit, die HaSchem Moische, Aharoin und dem Volke einräumte, die
ursprüngliche Ursache des Problems in ihr Gegenteil zu verkehren - Naafoichu.
Wir lernen hier, wie enorm gross die
Verantwortung jener ist, die dem Volke vorangehen und höher und höher und näher
zum EWIGEN hochsteigen.
Eine Theorie:
Hätte Moische bei Pharoi anders
gesprochen, vielleicht könnten wir heute – mit dem Ewigen Tempel und in Gan
Eiden lebend – einen Kupferdraht nicht durch Ermüdung trennen?!
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