Pekudei
Dieser Schiur
basiert auf einem Schiur von Rav Ari Kahn, rabbiarikahn.com
Seine
Grundaussage ist, dass der Ramba`n seine Ansicht und Argumentation auf einem
zentralen Medrasch in Bereschis Rabba, 24, Abschnitt 7, aufbaut.
In Paraschas
Pekudei kommen wir zum schlussendlichen Höhepunkt des Buches. Ein dramatischer,
Freudig-trauriger Moment, den unsere Weisen sehr geteilt interpretieren.
Und ich bin mir
überhaupt nicht sicher, wo ich dabei stehe.
Der Rasch`i sieht
die Sache eher pessimistisch und gedrückt.
Der Ramba`n sieht
grossen Triumph und Vollendung.
Wie das?
Ramba`n: In
seiner Einführung zum Buch Schemois beschreibt der Ramba`n SaL. Gemäss seiner
grundlegenden Haltung das Buch Schemois sei voll in Sequenz geschrieben, eine
klare, logische und zwar durch das Cheis HaEigel überschattete, aber doch
Erfolgsgeschichte. Mosche führt die Bnei Yisroel aus Ägypten zum Berg Sinai, HaSchem
erklärt Mosche den Mischkan und zeigt ihm in einer grossen Vision, wie er und
seine Teile genau aussehen und funktionieren, wir bekommen die ersten Tafeln,
machen Cheis HaEigel, die Tafeln zerbrechen, der Geist bricht, Aharon ist am
Boden zerstört und entehrt, Mosche ist enttäuscht und wütend, und G!tt zürnt
und denkt sehr laut darüber nach, das ganze Volk zu vernichten.
Aber dann kommt
die Verzeihung, die unmittelbar Götzen gedient haben sterben, alle Andern
machen Tschuve, Mosche geht nochmals auf den Berg, wir bekommen die 13 Aspekte
der Gnade, es wird vergeben (wenn auch unter Bedingungen), Mosche darf sich
neben HaSchem in einen Felsspalt setzen, erreicht also die höchst mögliche
Entwicklungsstufe eines Menschen; wir bekommen die zweiten Tafeln, bauen den
Mischkan, und zum Finale zieht die Schechina unter grosser Fanfare in ihr neues
Heim. Und los kann´s gehn gen Knaan, und den Jemei Ha Maschiach entgegen. Das
Cheis ha Meraglim geschieht dann erst später. Und laut Ramba`n ist es auch
nicht eine
direkte Folge von Cheis Ha Eigel.
Raschi ist da
ganz anders. Raschi sagt, nein, das Buch Schemois ist nicht in Sequenz
geschrieben. Obwohl die gesamte Beschreibung des Mischkan vor dem Cheis HaEigel
geschrieben steht, geschah sie lange danach. Eigentlich war kein Mischkan
eingeplant, Eigentlich hätte die Schechinah in jedem einzelnen Zelt und in jedem
einzelnen Jid ruhen sollen. Dann kam das Cheis HaEigel, öffnete einen Spalt dem
Bösen Trieb, und Bnei Yisroel sanken auf eine – immer noch gewaltige, uns sehr
ferne – Stufe, die ein solches Ruhen der Schechinah in ihren Körpern
verunmöglichte.
Nun musste der
Mischkan – als Notlösung – gebaut werden, damit die Schechinah wenigstens in
der Mitte des gesamten Volkes ruhen konnte.
Und auch das
Cheis HaMeraglim ist eine direkte Folge des Cheis HaEigel, weil wir beim Cheis
HaEigel dem Bösen Trieb die Tür ein Spältchen geöffnet haben, und da hat er
sich dann freudig gleich die ganze Hauswand rausgebrochen.
Hätten wir also
das Cheis HaEigel nicht gemacht, wäre das Volk damals auf die Stufe des Odom
Harischoin vor dem Cheis Etz Hadoas aufgestiegen, sofort ins Land Yisroel
eingezogen, Mosche wäre der Melech HaMaschiach, und es hätten Jemei Ha
Maschiach sofort begonnen.
Es gäbe also weder das Buch Bamidbar noch Devorim, denn die wären nicht
nötig.
All das Leiden der letzten 2400 Jahre wäre nie geschehen, hätten wir damals
am Berg Sinai kein Goldenes Kalb angebetet.
Mit Raschi´s
Sicht sehen wir noch stärker, wie sehr wir den Tempel und seine Wirkung
vermissen müssen. Stünde der Tempel, wäre Friede auf der ganzen Welt. Es gäbe
weder Krieg noch Krankheit, und sehr, sehr vieles wäre anders und besser als
jetzt.
Das ist Raschi
SZl.`s Sicht.
Wir lernen aber
noch etwas sehr wichtiges: Am Yisroel ist ein Körper, und der Novi seiner Zeit
kann nicht höher steigen, als das der Zustand des gesamten Volkes erlaubt. Ist
im Volk jemand „krank“, ist jemand schwach und vom Bösen Trieb angreifbar
Rachmana lizlan, betrifft das immer das ganze Volk, bis hinauf zu seinen Neviim
und Anführern.
Wir können uns
also nicht drücken vor unserer Verantwortung füreinander.
Und da die
Allermeisten von uns, Ich eingeschlossen, viel zu wenig wissen, um
unterscheiden zu können zwischen Gut und Böse, ist es eminent wichtig, den
Gedolei Ha Dor sehr gut zuzuhören und ihnen zu folgen.
Im Detail.
Ramba`n sZl:
UND DAS SIND DIE NAMEN... Im Buch Bereischis, das das Buch der Schöpfung ist, hat die Toire die
Beschreibung dessen beendet, wie die Welt aus dem Nichts erschaffen wurde,
und nun alles erschaffen war, sowie die Ereignisse, die den Vorvätern
begegneten, eine Art Schöpfung für ihre Nachfahren; Dies weil alle ihre
Lebensumstände ihren Nachfahren ein Zeichen und Gleichnis zur gesamten
Zukunft ist. Und nachdem die Schöpfung vollendet ist, beginnt ein neues Buch,
zum nächsten in denselben Gleichnissen vorhandenen Thema. Und das Buch Schemois
vereinigt die erste verordnete Golus und die Befreiung daraus, weshalb die
Toire zurückkehrt, und bei den Namen der nach Mizrayim Einwandernden und
deren Anzahl (Schemois 1, 1-5) beginnt, obwohl dies schon vorher erwähnt
wurde (Bereischis 36,1), da ihr Heruntergehen dort die erste Golus ist, sie
hat dort begonnen. Und siehe, die Golus war nicht vollendet, bis zu dem Tage, an dem sie zum
Orte und auf die ruchnesdike Höhe ihrer Vorväter zurückkehrten. Und als sie
aus Mizrayim auszogen, galten sie immer noch als im Golus, denn sie waren in
einem Lande das nicht ihnen gehörte, verirrt in der Wüste. Und als sie zum
Berg Sinai kamen, und den Mischkan bauten, wo HKBH zurückkehrte und seine
Schechinah zwischen ihnen ruhen liess, kehrten sie auf die ruchnesdike Höhe
ihrer Vorväter zurück, wo das Geheimnis ihres G!ttes
über ihren Zelten schwebte, und sie, sie waren jene, welche die
Kutsche des Heiligen darstellen. Und da wurden sie gleichgesetzt den
Befreiten. Und daher erfüllt sich das
Buch durch die Vollendung des Mischkan, und die Ehre HaSchems ihn dauerhaft
erfüllend. |
.'V'EILEH SHEMOTH' (AND THESE ARE THE NAMES OF…) In the Book of
Genesis, which is the book of Creation, the Torah completed the account of
how the world was brought forth from nothingness and how everything was
created, as well as an account of all the events which befell the patriarchs,
who are a sort of creation to their seed.
All the events that happened to them were symbolic occurrences, indicating
and foretelling all that was destined to come upon their seed. After having
completed the account of creation, the Torah begins another book concerning
the subject that had been alluded to in those symbolic events [recorded in
the Book of Genesis]. The Book of V'eileh Shemoth was set apart for the story of
the first exile,
which had been clearly decreed,
and the redemption therefrom. This is why He reverted and began [this second
book of the Torah] with the names of those persons who went down to Egypt,
and mentioned their total number,
although this had already been written.
It is because their descent thereto constituted the beginning of the exile,
which began from that moment on. Now the exile was not completed until the day they
returned to their place and were restored to the status of their fathers.
When they left Egypt, even though they came forth from the house of bondage, they
were still considered exiles because they were in a land that is not theirs,. entangled in the
desert.
When they came to Mount Sinai and made the Tabernacle, and the Holy One,
blessed be He, caused His Divine Presence to dwell again amongst them, they
returned to the status of their fathers when the 'sod eloka' (counsel of G-d)
was upon their tents and "they were those who
constituted the Chariot of the Holy One." Then they were
considered redeemed. It was for this reason that this second book of the
Torah is concluded with the consummation of the building of the Tabernacle,
and the glory of the Eternal filling it always. |
רמב"ן שמות הקדמה ספר ואלה שמות השלים הכתוב ספר בראשית
שהוא ספר היצירה בחידוש העולם ויצירת כל נוצר, ובמקרי האבות שהם כענין יצירה לזרעם,
מפני שכל מקריהם ציורי דברים לרמוז ולהודיע כל עתיד לבא בהם. ואחרי שהשלים היצירה, התחיל
ספר אחר בענין המעשה הבא מן הרמזים ההם. ונתיחד ספר ואלה שמות בענין הגלות הראשון
הנגזר בפירוש ובגאולה ממנו, ולכן חזר והתחיל בשמות יורדי מצרים ומספרם (שמות א':א'-ה'),
אף על פי שכבר נכתב זה (בראשית מ"ו), בעבור כי ירידתם שם הוא ראשית הגלות, כי
מאז הוחל. והנה הגלות איננו נשלם עד
יום שובם אל מקומם ואל מעלת אבותם ישובו. וכשיצאו ממצרים, אף על פי שיצאו מבית עבדים,
עדיין יחשבו גולים, כי היו בארץ לא להם, נבוכים במדבר. וכשבאו אל הר סיני ועשו
המשכן ושב הקב"ה והשרה שכינתו ביניהם, אז שבו אל מעלות אבותם, שהיה סוד אלוה עלי אהליהם, והם הם המרכבה, ואז נחשבו גאולים. ולכן נשלם הספר הזה בהשלימו ענין המשכן
ובהיות כבוד י"י מלא אותו תמיד |
|
מלבי"ם בראשית כ"ד:ס"ז (סז) ויבאה – ר"ל שבכ"ז
לא לקחה תיכף לאשה עד שהביא אותה תחלה אל אהל שרה לראות איך תתנהג שם, וראה שם שהיא
דומה לשרה אמו בצדקתה, ועז"א האהלה שרה שהסמיכות לא תבוא עם ה"א הידיעה,
ובא לרמז שראה שהיא דוגמת שרה אמו וכפירש"י, וכן בת"א והא תקנין עובדהא
כעובדי שרה אמיה, ואז לקחה ותהי לו לאשה. |
Und Yitzchak brachte sie in Saras, seiner Mutter Zelt, und er nahm Rivka,
und sie wurde ihm zur Frau, und er liebte sie, und er war getröstet bezüglich
seiner Mutter. |
(סז) וַיְבִאֶ֣הָ יִצְחָ֗ק הָאֹ֙הֱלָה֙ שָׂרָ֣ה אִמּ֔וֹ וַיִּקַּ֧ח אֶת־רִבְקָ֛ה
וַתְּהִי־ל֥וֹ לְאִשָּׁ֖ה וַיֶּאֱהָבֶ֑הָ וַיִּנָּחֵ֥ם יִצְחָ֖ק אַחֲרֵ֥י אִמּֽוֹ׃ |
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Bereischis Raba Und Yitzchak brachte sie in Saras seiner Mutter Zelt – Alle Tage Saras war
eine Wolke dem Eingang des Zelts anhängend; und mit ihrem Ableben verschwand
ebendiese Wolke, und als Rivka ins Zelt einzog, kehrte die Wolke zurück. Alle
Tage Saras waren die Tore weit geöffnet, mit ihrem Ableben verschwand
ebendiese Weite, und als Rivka ins Zelt einzog, kehrte ebendiese Weite
zurück. Und alle Tage Saras war der Segen im Teig eingesenkt, mit ihrem
Ableben verschwand ebendieser Segen, und kehrte mit Rivka zurück. Alle Tage
Saras brannte ein Licht von Leil Schabbat zu Leil Schabbat. Mit ihrem Ableben
verschwand ebendieses Licht, und kehrte mit Rivka zurück. Und da Yitzchak sah
dass sie sich führte wie seine Mutter, dass sie das Schabbatbrot in Reinheit
flocht, den Teig in Reinheit absonderte, steht unmittelbar – und er brachte
sie in Saras Zelt. |
מדרש רבה בראשית כ"ד:ס"ז סז) [טז] וַיְבִאֶהָ יִצְחָק הָאֹהֱלָה שָׂרָה
אִמּוֹ – כָּל יָמִים שֶׁהָיְתָה שָׂרָה קַיֶּמֶת הָיָה עָנָן קָשׁוּר עַל פֶּתַח
אָהֳלָהּ, כֵּיוָן שֶׁמֵּתָה פָּסַק אוֹתוֹ עָנָן, וְכֵיוָן שֶׁבָּאת רִבְקָה חָזַר
אוֹתוֹ עָנָן. כָּל יָמִים שֶׁהָיְתָה שָׂרָה קַיֶּמֶת הָיוּ דְּלָתוֹת פְּתוּחוֹת
לִרְוָחָה, וְכֵיוָן שֶׁמֵּתָה שָׂרָה פָּסְקָה אוֹתָהּ הָרְוָחָה, וְכֵיוָן שֶׁבָּאת
רִבְקָה חָזְרָה אוֹתָהּ הָרְוָחָה. וְכָל יָמִים שֶׁהָיְתָה שָׂרָה קַיֶּמֶת הָיָה
בְּרָכָה מְשֻׁלַּחַת בָּעִסָּה, וְכֵיוָן שֶׁמֵּתָה שָׂרָה פָּסְקָה אוֹתָהּ הַבְּרָכָה,
כֵּיוָן שֶׁבָּאת רִבְקָה חָזְרָה. כָּל יָמִים שֶׁהָיְתָה שָׂרָה קַיֶּמֶת הָיָה
נֵר דּוֹלֵק מִלֵּילֵי שַׁבָּת וְעַד לֵילֵי שַׁבָּת, וְכֵיוָן שֶׁמֵּתָה פָּסַק
אוֹתוֹ הַנֵּר, וְכֵיוָן שֶׁבָּאת רִבְקָה חָזַר. וְכֵיוָן שֶׁרָאָה אוֹתָהּ שֶׁהִיא
עוֹשָׂה כְּמַעֲשֵׂה אִמּוֹ, קוֹצָה חַלָּתָהּ בְּטָהֳרָה וְקוֹצָה עִסָּתָהּ בְּטָהֳרָה,
מִיָּד וַיְּבִאֶהָ יִצְחָק הָאֹהֱלָה. |
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Raschi Vierzig Jahre – nicht Einer von ihnen starb bevor er sechzig Jahre alt war. Daher wurden ihnen
40 Jahre verordnet, damit alle, die zwanzig waren, das Sechzigste erlebten. Und das erste Jahr war hier schon eingerechnet, obwohl es sich doch vor
der Aussendung der Kundschafter ereignete, dies weil ihnen das Urteil schon
vom Cheis HaEigel her hängig, jedoch nur auf Bewährung bis zur Vollendung
ihrer Reise ausgestellt war. Und das ist was geschrieben steht: Und am Tage der Abrechnung – über die
Kundschafter – werde ich ihnen diese Sünde verrechnen. Und auch hier steht
geschrieben: Traget eure Sünden, und es steht nicht: Traget eure Sünde,
sondern zwei Sünden: Das Kalb und die Klage. |
רש"י במדבר י"ד:ל"ג (לג) ארבעים שנה – לא מת אחד מהם
פחות מבן ששים, לכך נגזר ארבעים כדי שיהו אותן של בני שנת עשרים מגיעין לכלל ששים.
ושנה ראשונה היתה בכלל ואף על פי שקדמה לשילוח המרגלים לפי שמשעשו את העגל עלתה גזירה
זו במחשבה, אלא שהמתין להם עד שתתמלא סאתם. וזהו שנאמר: וביום פקדי – במרגלים,
ופקדתי עליהם חטאת (שמות ל"ב:ל"ד) זו. ואף כאן נאמר: תשאו את עוונותיכם (במדבר י"ד:ל"ד), ולא נאמר: תשאו
את עונכם, שתי עוונות: של עגל ושל תלונה. וחשב להם במיניין חייהם מקצת שנה ככולה,
וכשנכנסו לשנת ששים מתו אותן של בני שנת עשרים. ונשאו את זנותיכם – כתרגומו, יסבלו את חטאתכם. |
Und Eure Söhne werden (Vieh) hüten in der Wüste 40 Jahre lang, und sie
werden eure Untreue ertragen müssen bis eure Leichen in der Wüste enden. |
(לג) וּ֠בְנֵיכֶ֠ם יִהְי֨וּ רֹעִ֤ים
בַּמִּדְבָּר֙ אַרְבָּעִ֣ים שָׁנָ֔ה וְנָשְׂא֖וּ אֶת־זְנוּתֵיכֶ֑ם עַד־תֹּ֥ם פִּגְרֵיכֶ֖ם
בַּמִּדְבָּֽר׃ |
||
Ramba`n sZl. : Er hält, dass die Geschichte in Sequenz erzählt ist, heisst,
in Kapitel 1 bis 13 die Knechtschaft und die 10 Plagen, 14 bis 19 Auszug, Reise
zum Berg Sinai, 19, 20 zeigt sich G!tt
dem gesamten Volk, und verkündet die 10 Dinge (10 „Gebote), Einsetzung Mosches
als der verbriefte Vertreter des gesamten Volkes vor HaSchem, und Ha Schems vor
dem Volk. 21 – 24 Mischpotim, sehr viele
Gesetze und Regeln, Mitzvois.
Ab 25 – 30, bis Ende des Buches: Mischkan, das Zelt der Zusammenkunft. Und
in diesen Kapiteln auch Matan Toire, Cheis HaEigel, Vergebung mit 13 midois HaRachamim,
und endgültige Übergabe der Toire an Am Yisroel. Und dann der Bau des Mischkan.
Und der Einzug der Schechinah in den Mischkan.
Für den Ramba`n ist das Cheis Ha Eigel zwar schrecklich, aber es wird
verkraftet und das Buch endet im Triumph.
Wie das?
Er hält, dass die Golus für beendet erklärt werden kann, wenn die
Heiligkeit der Zelte der Vorväter (Avrohom und Yitzchak) wiederhergestellt ist,
und das Volk im Lande weilt.
Offenbar zählt der Ramban sZl. Den Berg Sinai als Eretz Yisroel, so lange
wie die Schechina auf ihm weilt.
Und was ist mit der ruchnius, der Heiligkeit?
Dafür müssen wir uns den Midrasch aus Paraschas Chayei Sara anschauen: In
diesem Midrasch stehen vier Dinge, die das Zelt Saras auszeichneten, und die
Präsenz der heiligen Schechinah verkörpern:
Die Wolke am Eingang
Die Weite der geöffneten Tore.
Der Segen im Teig.
Das Licht, das ununterbrochen von Schabbat zu Schabbat brennt.
Und genau diese vier Dinge befinden sich im Mischkan: Die Wolke, die auf
dem Berg Sinai war, und dann im Zelt Mosches, kehrt in die Mitte des Volkes
zurück und erfüllt den Mischkan.
Es ist aber auch die Wolke des Räucherwerks, die der Hohepriester am Yom
Kippur erzeugen muss, um ins Allerheiligste zu gelangen, da inmitten dieser
Wolke HKBH zu ihm spricht.
Die weit geöffneten Tore sind die Eingänge, vor denen geopfert wird. Und
auch der Paroches, der Vorhang vor dem Allerheiligsten.
Der Segen im Teig sind die Schaubrote.
Das Licht ist der Leuchter, und speziell das Ewige östliche Licht, das mit
nur einer Tagesfüllung jeweils sieben Tage brennt.
Was schwierig nachvollziehbar bleibt, ist, dass wir ja nicht in Eretz
Yisroel den endgültigen Ewigen Tempel mit Mosche zusammen gebaut haben.
Mosche wird nie nach Eretz Yisroel kommen, jedenfalls nicht bis zum Melech
HaMaschiach, auf den wir immer noch warten. Von daher ist diese Erzählung
erklärungsbedürftig.
Raschi sZl., auf der anderen Seite, sieht eine ganz andere Sequenz der
Ereignisse, und damit auch ein düstereres Ende des Buchs:
Bis Kapitel 20 sieht er die gleiche Sequenz. Aber dann, ja dann ändert sich
einiges: Mosche geht zum ersten Mal auf den Berg, und erhält dort – Mischpotim.
Er kommt herunter und findet Cheis HaEigel, die Tafeln, die er direkt von
HKBH erhalten hat, zerbrechen. Das Volk fällt in Ungnade, und entgeht nur knapp
und auf Bewährung der Vernichtung.
Mosche geht nochmals hoch, und jetzt erhält er die Anweisungen zum Bau des
Mischkan, denn die Schechinah kann nicht in jedes einzelne Zelt einziehen, da
die Kinder Yisroels durch das Cheis HaEigel abgesunken sind, und ihrer Präsenz
in den Zelten nicht würdig sind.
Statt dessen wird einem Kompromiss stattgegeben, und das Volk darf den
Mischkan bauen.
Der Eibischte sagt in seiner grossen, unendlichen Langmut und Gnade: Ah,
Ihr wollt Dinge machen, ihr wollt etwas bauen? Gut, ich gebe Euch jetzt eine
Arbeit, damit Ihr die mit ganzem Herzen ausführt, dann werde ich unter Euch, in
diesem Zelt, wohnen und Ihr könnt dabei das Gefühl haben, Ihr hättet es Euch
verdient.
Aber es ist ein Kompromiss. Und der Tempel steht nicht in Eretz Yisroel. Er
ist ein mobiles Gerät, gebaut um umherzuziehen. Offenbar „sieht“ HaSchem
Yisborach schon das Cheis HaMeraglim am Horizont hochziehen.
Woran erkennen wir das? Raschi sZl. Rechnet in Bamidbar 14, 33 genau vor,
dass die 40 Jahre in der Wüste vom Zeitpunkt des Cheis HaEigel gerechnet
werden. Daraus schliesst er, dass Cheis HaMeraglim aus Cheis HaEigel erwachsen
ist, sie haben die gleiche Wurzel. Und, wirklich, das sehen wir auch bei
Ramba`n sZl.: Das Problem liegt im Grundvertrauen, oder eben im
nicht-Vertrauen, im Wankelmut gegenüber HaSchem Yisborach. Und das ist die
gleiche Wurzel bei beiden Sünden.
Und so endet das Buch nur scheinbar freudig, denn wir sind zwar auf die
Stufe unserer Vorväter hochgestiegen, wir haben aber den Tempel nicht in Eretz
Yisroel auf und aus Stein gebaut, sondern in der Wüste, auf Sand, und aus Holz,
Stoff und Fellen, ein Faltbarer Tempel.
Aber ist dieses Ende nun wirklich so traurig, oder ist doch alles in
Ordnung?
Rav S.R.Hirsch sZl. Schreibt zu Bereischis, 1,1 sinngemäss: Die Tatsache,
dass HaSchem die Welt aus dem Nichts aus seinem freien Willen erschaffen hat, sie
jeden Moment erneuert und weiter schafft, und die Tatsache dass HaSchem
Yisborach grundsätzlich gut ist, bewirkt: Dass HaSchem Yisborach die absolut
beste Welt geschaffen hat und weiter schafft, und schaffen wird, und nicht die
bestmögliche, sondern die Beste.
Dies im krassen Gegensatz zu der von den Griechen, Römern und vielen
Anderen vertretenen traurigen Welt, in der ein vorgegebener ewiger,
unvollkommener, ja oft schlechter Stoff vorliegt, und irgendwelche Götter oder
Kräfte halt daraus das Beste oder eben auch nicht das Beste formten.
Gehen wir also davon aus, dass HaSchem Yisborach 1. Gut ist, und 2. Weiss
was er tut, dann können wir nicht anders als 3. Suchen zu verstehen, wieso und
wie er die Welt so führt, wie wir sie erleben, um uns daran zu freuen!
Und dann ist es eben nicht traurig, dass der Mischkan auf Sand in der Wüste
gebaut wurde, sondern es ist Teil eines Plans, den wir in unserer kleinen
Beschränktheit nicht verstehen können, aber zumindest zu verstehen suchen
sollen.
In Paraschas Bo, Sch`mot 12., 1. Gibt uns der Eibischte die erste Mitzwa,
und es ist dies eine ganz gewaltige. Er sagt: Diese Erneuung sei Euch der erste
Monat. In seiner langen Ausführung erklärt er viele wichtige Details zu dieser
Mitzwa.
Das gewaltige daran ist sicher, dass Ha Schem Yisborach uns, den Jiden, die
Verantwortung für den Kalender überträgt. Gem. Rav Hirsch sZl. Gibt es bei
Rosch Chodesch zwei Aspekte, einen naturgesetzlichen und einen
rechtlich-spirituellen. Den Naturgesetzlichen hat der Eibischter vorgegeben.
Aber das reicht noch nicht für einen richtigen Rosch Chodesch. Denn Rosch
Chodesch ist ein Mo`ed, ein Tag des Zusammenkommens der Gemeinschaft
untereinander und mit HaSchem Yisborach. Und dieses Zusammenkommen, diese
monatliche Erneuerung der Beziehungen, muss freiwillig und aus innerem Antrieb
erfolgen, es kann und darf nicht automatisiert werden.
Und während also die generellen Zeiträume innerhalb gewisser Grenzen
festgelegt sind, ist der genaue Zeitpunkt und der genaue Tag des Neumondes eine
Angelegenheit des Gerichts, vor dem zwei Zeugen zu erscheinen haben, und zu
bezeugen haben, sie hätten den Neumond gesehen, so und so war er, dort und dort
am Himmel, zu dieser und dieser Tageszeit.
Die Weisen des Gerichts müssen diese Aussagen mit ihren Berechnungen
vergleichen, die den natürlichen Gegebenheiten des Mondzyklus genau enstprechen
müssen.
Stimmen die Zeugenaussagen in genügendem Masse mit den berechneten
sichtbaren Anzeichen überein, wird der Rosch Chodesch ausgerufen, und erst dann
gilt eben dieser Tag als Rosch Chodesch, Feierlicher Monatsanfang. Man singt
Hallel, man liest aus dem Sefer Torah, man freut sich und bittet um Vergebung.
Es gibt noch viele weitere Bestimmungen zu allen möglichen Wetterkapriolen
und Ereignissen.
Was uns interessiert, ist das Ausmass, in dem HaKadosch Baruch Hu die zum
Zeitpunkt des Auszugs aus Ägypten völlig entehrten und in Sünde versunkenen
Bnei Yisroel hier in die Verantwortung setzt über das Schicksal der Welt. Er
übergibt uns den Kalender, die Zeiten!
Und nachfolgend kommen dann viele weitere Mitzwot, im Zusammenhang mit
Pesach, Auszug, Opferdienst.
Warum das?
Der Vilna Gaon, und der Meschech Chochma geben uns dazu Ansätze:
In seinem Kommentar zu Schir HaSchirim erwähnt der Gaon auch den in der
Haggada integrierten Posuk aus Yecheskeil:
Dieser besagt, wir wären nackt gewesen. Nackt? Ja, Nackt. Nackt von allen
Verdiensten. Wir hatten keine Verdienste, in denen uns der Eibischter hätte aus
Mitzrayim herausholen können. Das Einzige, was wir noch hatten war der Vertrag
zwischen Avrohom, Yitzchak und Yaakov einerseits, und HaSchem Yisborach
andererseits.
Aber um uns nicht zu beschämen, um uns einen Start zu geben ins neue Leben
mit Torah und Mitzwot, musste etwas getan werden. Also hat der Eibischter uns
all diese Mitzwot aufgetragen, und uns gleich als Partner und „Chefs der Zeit“
ernannt!
Was hat das zu tun mit dem Mischkan, und ob er nun ein Erfolg war oder
nicht?
Aus Sicht aller ist es so, dass HaKadosch Baruch Hu die Welt erschafft,
jeden Moment, über alle Zeiten hinweg, von Anfang bis Ende. Und er „Präsidiert“
über sie mit vollkommener Kontrolle, ausserhalb von Zeit und Raum und
unabhängig von Allem.
Vom Mahara“l, und auch vielen unserer grössten Weisen aus gesehen: Wenn das
so ist, dann ist Zeit vielleicht keine Illusion, aber sicher auch nicht das,
als was wir sie aufgrund der Indoktrination mit allen möglichen
griechisch-römischen Wirklichkeitsmodellen zu erleben glauben.
Wenn wir uns schon nur ehrlich zurücklehen, und nachdenken über die
unterschiedliche Länge einer Minute unter Wasser und einer Minute über Wasser,
wird sofort klar, dass Zeit im Erleben elastisch ist.
Ein Chossen am Tage seiner Chassene erlebt Zeit sehr, sehr anders als seine
Chaveirim. Und diese, die mit Ihm feiern, erleben die Zeit nochmals anders als
vollkommen unbeteiligte, die im Regen spazieren gehen.
Es gibt aber dann auch Ereignisse, bei denen wir nicht umhin kommen,
zuzugeben dass da mit der Zeit etwas geschehen ist, das auch in der
materiellen, relativ objektiven Welt, aus rigidistisch materialistischer Sicht
nicht sein kann. Diese Ereignisse sind schon sehr viel seltener, aber fast alle
Menschen kennen sie. Und sie sind ja auch verbrieft im Chumasch.
So. Und nun kommt die ganz grosse Frage: Warum war der Mischkan auch nach
Raschi ein Erfolg?
Wenn die Reise Yisroels durch die Zeit bedingt bestimmt ist, und der
Eibischter in seiner unendlichen Weisheit alles überschaut, sollten wir
versuchen, Distanz zu gewinnen.
Wir waren auf der 49. Stufe der Unreinheit in Ägypten. Binnen 50 Tagen
stiegen wir alle gemeinsam auf zur 49. Stufe der Reinheit, und Mosche empfing
die Torah von HaKadoschBaruch Hu persönlich.
Rumms! Wir fielen um, dienten dem Goldenen Kalb. War das erstaunlich?
Eigentlich nicht. Wer verkraftet einen solch rasenden Aufstieg, ohne zu
stolpern?
Und wirklich, nach Vergebung stieg Mosche noch höher in HaSchems Gunst, und
wir erhielten die 13 Aspekte der Gnade und Vergebung, ohne die sowieso niemand
überleben kann.
Aber, der Preis war, dass wir jetzt dem
Bösen Trieb eine Öffnung gelassen haben, und das verfolgt uns bis zum
heutigen Tag.
Gehen wir aber davon aus, dass der Allgütige, Gnädige, gesegnet sei Er und
sein Name, möchte, dass wir aus freien Stücken als gesamtes Volk, und auch mit
einem Maximum and nicht-jüdischen Zaddikim, schlussendlich den Gan Eiden
verdienen sollen, dann ist das eine fürwahr sehr, sehr gewaltig schwierige
Aufgabe, für die es eben auch gewaltige Kämpfe braucht, und Zeit.
Und daher sind wir immer noch in der Galut, immer noch am Kämpfen. Nur
haben wir nicht den Überblick. Wir wissen nicht, wo wir auf der Skala stehen,
die zum Maschiach führt.
Und so ist es, gemäss allen unseren Traditionen, unsere Pflicht, uns zu
freuen daran, dass wir immer noch da sind, und die Möglichkeit gegeben ist,
mitzugestalten!
Und da kommen wir nun zum heutigen Thema: Unsere lieben Neuvermählten,
unter der heiligen Chuppe zusammengeführten Eheleute.
Es ist eine wahrhaft gewaltige Aufgabe, das Oihel Sara ve Avrohom von Neuem
aufzurichten.
Jedes jüdische Paar, das dies tut, und jeden Tag kämpft dafür, baut das
Bais HaShelischi.
Und was brauchen wir dafür? Wir müssen jeden Tag unseren Yetzer tausendmal
besiegen, immer und immer wieder mit Hilfe der 13 Midois HaRachamim aufeinander
zugehen, und diesem Zeigefinger folgen, der uns den Weg weist, wie das der Rov
an der Chassene-Seude so schön gesagt hat.
Und was für ein Chesed, dass der Allgütige uns so zusammengeführt hat, dass
wir alle miteinander an dieser Aufgabe bauen und wachsen und uns freuen dürfen!
Tun wir das, haben wir Grund zur Hoffnung, dass wir eines schönen Tages
Zeugen sein werden zu Yemei Ha Maschiach und Bais HaSchelischi.
Möge es Euch, und uns allen B“H gelingen!
Ein Zeichen, dass man sich damals zu Recht freute: Die Wolken der Ehre, die
schon beim Zelt unserer Mütter ruhten, führten uns aus Ägypten. Da waren sie
vor und hinter dem Volk, aber nicht in seiner Mitte.
Nach allen Krisen und Kämpfen, als der Mischkan dann fertig war und die
Korbanot erfüllt, erfüllten diese Wolken den Mischkan, sie waren also jetzt
inmitten des Volkes! Sie führten uns jetzt aus unserer Mitte heraus.
Das heisst eben schon, dass die Schechina in unserer Mitte zur Ruhe kam,
und das wiederum heisst, dass es durchaus Grund zur Freude gab und gibt!
Schabbat Schalom
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