Toildois 2025
Contents
Yitzchok ist der Sohn Avrohoms
Der Moment, in dem Eisov zum Bösewicht
wurde
Der Text – Die Wege der Väter sind Zeichen den Söhnen:
Der Bund Avrohoms wird auf Yitzchok
übertragen
Wenn Du sie nicht besiegen kannst,
verbünde dich mit ihnen
Das Drama um den Segen für die nächste
Generation
Und noch ein Midrasch Rabba (Bereischis
20:16), als Sarah bei Avimelech war:
Die Geschichte um die Mahlzeit im Detail
Der kritische Satz – Ich, Eisov.. ?
HaSchem führt Yitzchoks Wahrnehmung und
Entscheidungen
Yitzchok
ist der Sohn Avrohoms
Die Spötter
sagten: Der ist doch Avimelechs Sohn!
Daher liess
HaSchem den Yitzchok genau aussehen wie Avrohom, damit absolut kein Zweifel
war, wessen Sohn er sei.
Yitzchok
und Rivka
Rivka ist
„unfruchtbar“: HaSchem
liebt die Gebete der Zaddikim, daher gibt er ihnen grosse Herausforderungen.
Weiter: Das Volk
Yisroel hat übernatürliche Wurzeln, es dürfte eigentlich schon von Natur aus
gar nicht entstanden sein: Sowohl Avorhom, Sara wie auch Rivka waren von Natur
aus, von Geburt an, unfähig, Kinder zu zeugen und zu gebären.
Nur mittels der
Kraft HaSchems, des Schöpfers der Welt, der die Naturgesetze geschaffen hat und
kontrolliert, konnten sie Kinder haben.
Endlich ist
Rivka schwanger, und da erlebt sie Schwieriges:
Jedes mal, wenn
sie an einem Götzen vorbeikommt, beginnt es in ihrem Bauch zu rumpeln und zu
strampeln, so dass sie grosse Schmerzen hat und eine Frühgeburt fürchtet.
Und dann, wenn
sie zu einer Yitzchoks heiliger Stätten kommt, rumpelt es wieder genau gleich!
Wie kann das
sein? Ist ihr Kind schizophren? Was geht vor?
Und obwohl sie
selbst ja auch Prophetin ist, gilt: Für sich selbst kann auch der Prophet keine
Lösungen finden. Sie geht also zu Schem und Eber, den uralten Lehrern, die
schon Avrohom und Yitzchok unterrichteten.
Und diese sagen
ihr: Du hast Zwillinge!
Zwei Völker
werden aus dir entstehen, die einen epischen Kampf gegeneinander führen werden,
bis zum Ende dieser Welt und dem Beginn der Kommenden Welt.
Schlussendlich
wird ihn der jüngere gewinnen. Aber der Ältere kann zeitweise Überhand nehmen,
so der Jüngere mir, dem Ewigen, nicht gebührend dient.
Eine weitere
Ansicht sagt jedoch: Rivka hat gedavvent, und durch ihr eigenes Gebet erlangte sie Einsicht in ihren
Zustand und den Zustand ihrer Kinder.
Rav Michoel
Mosbacher bringt in seinem Schiur die Erklärung des Ksav Sofer: Ein Mensch, der
sich für alle möglichen Dinge interessiert, kann sowohl bei Götzendienst als
auch bei Toire sehr gut und aufmerksam lernen. Jedoch, das Gebet interessiert
ihn nicht wirklich. Man muss ihn schon hinschleppen.
Hingegen ist ein
wirklich gläubiger Jid brennend interessiert daran, im Gebet mit HaSchem
sprechen zu können!
Daher ging sie
beten, und durch die Reaktion in ihrem Bauche erkannte sie, dass sie Zwillinge
hat, und wer von denen wer ist.
Yaakoiv
und Eisov
Bei der Geburt
kommt zuerst Eisov.
Wieso heisst er
Eisov und Edoim:
Er ist perfekt
ausgebildet, mit Körperhaar und allem – Ossui, gemacht.
Er ist vollkommen
rothaarig, und daher heisst er auch Edoim, von Adoim, rot.
Yaakoiv kommt
nach ihm und hält seine Ferse.
Yaakoiv und Eisov
sind zwei grundlegend verschiedene Charaktere, und die Meforschim, unsere
Lehrer, haben Yitzchok und Rivka durchaus Vorwürfe gemacht.
Yaakoiv war ein
ruhiger, gelehriger Mensch der es liebte, zu sitzen und stundenlang zu lernen.
Er brauchte nicht das Abenteuer der Felder und der Jagd.
Eisov war ein „Macher“,
ein aktives, zappeliges Kind das Aktivitäten und körperliche Betätigung benötigte.
Und er hatte einen Drang zum Blutvergiessen.
Dies hätten die
Eltern erkennen sollen, und ihn ganz anders erziehen als Yaakoiv.
Dadurch jedoch,
dass beide im Cheider sitzen und lernen mussten, wurde Eisov schlussendlich zur
Verzweiflung getrieben, und dann trat die Katastrophe ein, er lief davon und
begann, sich in der Welt herumzutreiben.
Das soll ihn
nicht von seiner Verantwortung als Erwachsener gegen G0tt und Mitmenschen
freisprechen, aber es bleibt als Lehre und Ermahnung an alle Eltern stehen.
Interessant ist
hier der Vergleich mit Dovid, dem König: Dovid war ähnlich veranlagt wie Eisov.
Er war ein Kämpfer, ein Krieger und ein körperlich sehr aktiver Mensch.
Dadurch, dass ihm seine Eltern ihre Schafherden zur Hut übertrugen, schufen sie
eine ideale Umgebung für ihn: Er konnte sein Mitgefühl mit den schwachen und
wehrlosen Tieren entwickeln, und gleichzeitig seine Kämpfernatur dafür optimal
einsetzen, indem er gegen Löwen, Bären und Wölfe kämpfte um die Herden zu
schützen. Und das Tag und Nacht.
Der
Moment, in dem Eisov zum Bösewicht wurde
בראשית כ"ה:ל"ב
(לב) וַיֹּ֣אמֶר עֵשָׂ֔ו הִנֵּ֛ה
אָנֹכִ֥י הוֹלֵ֖ךְ לָמ֑וּת וְלָמָּה־זֶּ֥ה לִ֖י בְּכֹרָֽה׃
(32) Da sprach Eisov: Siehe,
ich gehe dem Tode entgegen, was soll mir da das Erstgeburtsrecht.
(לג) וַיֹּ֣אמֶר יַעֲקֹ֗ב
הִשָּׁ֤בְעָה לִּי֙ כַּיּ֔וֹם וַיִּשָּׁבַ֖ע ל֑וֹ וַיִּמְכֹּ֥ר אֶת־בְּכֹרָת֖וֹ
לְיַעֲקֹֽב׃
(33) Und Yaakoiv sprach:
Schwöre mir jetzt gleich! Er schwur es ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht
an Yaakoiv.
(לד) וְיַעֲקֹ֞ב נָתַ֣ן לְעֵשָׂ֗ו
לֶ֚חֶם וּנְזִ֣יד עֲדָשִׁ֔ים וַיֹּ֣אכַל וַיֵּ֔שְׁתְּ וַיָּ֖קׇם וַיֵּלַ֑ךְ
וַיִּ֥בֶז עֵשָׂ֖ו אֶת־הַבְּכֹרָֽה׃
(34) Und Yaakoiv gab Eisov Brot
und ein Gericht Linsen, er aß, trank, stand auf und ging; so verschmähte
Eisov das Erstgeburtsrecht.
Er hat das Essen
verachtet, er hat gefressen, gesoffen und ist davongegangen, ohne zu Bentschen
(Segen auf die Speise – Danke an HaSchem für die Nahrung).
Und unmittelbar
danach kommt die Hungersnot im Text:
Die
Geschichte mit Avimelech
Lektion in
Machtpolitik und des Himmels Einfluss
בראשית כ"ו:א'
(א) {פ} וַיְהִ֤י רָעָב֙ בָּאָ֔רֶץ מִלְּבַד֙ הָרָעָ֣ב הָרִאשׁ֔וֹן
אֲשֶׁ֥ר הָיָ֖ה בִּימֵ֣י אַבְרָהָ֑ם וַיֵּ֧לֶךְ יִצְחָ֛ק אֶל־אֲבִימֶ֥לֶךְ
מֶֽלֶךְ־פְּלִשְׁתִּ֖ים גְּרָֽרָה׃
(1) Und es war Hungersnot im
Lande, eine andere als die frühere Hungersnot, die in den Tagen Avrohoms
gewesen; da zog Yitzchok zu Avimelech, dem Könige der Philister, nach Gerar.
Es liegt also
nahe, zu sagen: Eisov hat diese Hungersnot verursacht durch seine Verachtung
für das Essen!
Ramban bringt jedoch einen anderen
Punkt:
Er fragt, wozu muss man die
vorherige Hungersnot in Avrohoms Zeiten erwähnen? War es etwa die erste
überhaupt?
Dieses Argument verwirft er jedoch.
Daher muss es einen anderen Grund
für diese Erwähnung geben. Er findet ihn in einer Prophezeihungs-Parallele:
Er sagt: Wie Avrohom unfreiwillig
nach Mitzrayim ging, und dies die Vorlage ist für den Golus von 400 Jahren in
Mitzrayim, so ist diese Episode mit Yitzchok eine Vorlage für den Golus von 70
Jahren in Bovel.
Ramban:
רמב"ן בראשית כ"ו:א'
(א) מלבד הרעב הראשון אשר היה בימי אברהם – אולי לא היה
רעב בעולם עד ימי אברהם, על כן ימנה הכתוב ממנו, כי מה צורך להזכיר זה.
והנכון בעיני: כי זה להגיד כי היו זוכרים
אותו הרעב הראשון ומספרים עליו, שבעבורו ירד אברהם למצרים ושם עשה לו השם כבוד גדול,
ולכן היה יצחק חפץ ללכת בדרך אבותיו לירד שם, עד שנאמר לו: אל תרד מצרימה (בראשית כ"ו:ב').
וטעם המניעה אמרו רבותינו (בראשית רבה ס"ד:ג'): אתה עולה תמימה ואין חוצה לארץ
כדאי לך.
ולדעתי נכלל עוד בענין רמיזה בעתיד: כי
גלות אברהם אל מצרים מפני הרעב רמז שיגלו בניו שם, ולכתו אל אבימלך לא היה גלות כי
היה שם יושב ברצונו. אבל ירידתו של יצחק שם מפני הרעב ירמוז לגלות, כי גלה ממקומו בעל
כרחו והלך אל ארץ אחרת. והנה גלותו ממקומו היה אל ארץ פלשתים שהוא ארץ מגורי אביו,
וירמוז לגלות בבל שהוא מקום מגורי אבותם שהוא באור כשדים. ודע כי הגלות הנזכר ירמוז
למעשה יצחק, כאשר לא לקחו אשתו ולא היה לו שם רק הגלות והפחד, ומתחלה אמר: הנוגע באיש
הזה ובאשתו מות יומת (בראשית כ"ו:י"א), ולימים חזר בו ואמר לו: לך מעמנו
(בראשית כ"ו:ט"ז), ואחרי כן חזרו אליו בברית. וכן גלות בבל גלו שם מפני זלעפות
רעב (איכה ה':י'), ומעת היותם שם לא עבדום ולא ענו אותם, אבל היו גדוליהם שרים במלכות,
ואחרי כן אמרו: מי בכם מכל עמו יהי אלהיו עמו ויעל (עזרא א':ג'), והזהירו עליהם שרי
עבר הנהר והפחות, ואחרי כן בטלו הבנין והות בטלא עד זמן ועידן, אחרי כן חזרו ונתנו
רשות בבנין והזהירו ואמרו: די להוון מהקרבין ניחוחין לאלה שמיא ומצליין לחיי מלכא ובנוהי
(עזרא ו':י').
אל אבימלך מלך פלשתים – לא נודע אם הוא
אבימלך אשר היה בימי אברהם או שכל מלך פלשתים בעת ההיא יקרא כן, כי גם בימי דוד יקרא
אבימלך. ודעת אנקלוס שהיה בנו.
וטעם וילך יצחק אל אבימלך – כי היה בדעתו
לרדת מצרימה, והלך אל אבימלך בעל ברית אביו אולי ייטב עמו בימי הבצרות ולא יצטרך לירד
למצרים. והנה אבימלך מפני בריתו של אברהם לא נגע בו ולא בביתו כלל, אבל אנשי המקום
בקשו ממנו דרך שאלה לאשתו, והוא אמר: אחותי היא, ואף על פי כן לא נגע בה המלך ולא איש
מאנשיו כי היו נזכרים בענין אברהם. ולכך אמר לו כמעט שכב אחד העם (בראשית כ"ו:י'),
יאמר: אני לא נגעתי בה ונשמרתי ממנה אבל קרוב היה שיכשל בה אחד מאנשי הארץ, והיית מביא
עלינו אשם כאשר היה עלינו חטא בענין אביך.
„Neben der ersten Hungersnot, die in den Tagen Avrohoms war“ – vielleicht gab es
keine Hungersnot in der Welt bis zu den Tagen Avrohoms, daher zählt die Schrift
von ihm an, denn was wäre der Grund, dies zu erwähnen?
Und richtig erscheint mir: dass dies sagt, dass man sich an jene erste
Hungersnot erinnerte und über sie erzählte – dass wegen ihr Avrohom nach Mitzrayim
hinabging, und dort machte der Ewige ihm große Ehre. Und deshalb wollte Yitzchok
den Weg seiner Väter gehen und dorthin hinabziehen, bis ihm gesagt wurde:
„Zieh nicht nach Mitzrayim!“ (Gen 26,2).
Und den Grund für das Verbot sagten unsere Rabbinen (Bereschit Rabba 64,3): „Du
bist ein vollkommenes Brandopfer, und das Ausland ist deiner nicht würdig.“
Und nach meiner Meinung ist in dieser Sache auch ein Hinweis auf die
Zukunft enthalten: denn die Verbannung Avrohoms nach Mitzrayim wegen der
Hungersnot ist ein Hinweis darauf, dass seine Kinder dorthin verbannt werden;
aber sein Gehen zu Avimelech war keine Verbannung, denn er saß dort aus
eigenem Willen. Doch Yitzchoks Hinabgehen dorthin wegen der Hungersnot
weist auf die Verbannung hin, denn er wurde gegen seinen Willen von
seinem Ort verbannt und ging in ein anderes Land.
Und siehe: seine Verbannung von seinem Ort war ins Land der Philister, das
das Aufenthaltsland seines Vaters war, und das weist auf die babylonische
Verbannung hin, die an den Wohnort ihrer Väter führte, nämlich nach Ur
Kasdim.
Und wisse: die erwähnte Verbannung weist auf das Handeln mit Yitzchok hin, da
sie seine Frau nicht nahmen und er dort nichts hatte außer Verbannung und
Furcht. Zuerst hieß es: „Wer diesen Mann und seine Frau anrührt, wird getötet“
(Gen 26,11). Und nach einiger Zeit kehrte er (Avimelech) sich davon ab und
sagte zu ihm: „Geh weg von uns“ (Gen 26,16). Und danach kehrten sie zu ihm
zurück für einen Bund.
So auch die babylonische Verbannung: sie wurden dorthin verbannt wegen
der Glut der Hungersnot (Klgl 5,10), und von der Zeit ihrEisovfenthalts
dort hat man sie nicht geknechtet und nicht bedrückt, sondern ihre Großen waren
Fürsten im Königreich. Und später sagte man: „Wer unter euch von seinem Volk
ist – sein Gott sei mit ihm und er ziehe hinauf!“ (Esra 1,3). Und die
Statthalter jenseits des Stromes und die Pechot (Verwalter) wurden über sie
angewiesen. Und danach wurde der Bau unterbrochen, und er war unterbrochen bis
zu einer Zeit und einer Frist; danach kehrten sie zurück und gaben Erlaubnis
zum Bau und wiesen an und sagten: „Damit sie die wohlgefälligen Opfer zum Gott
des Himmels darbringen und für das Leben des Königs und seiner Söhne beten“
(Esra 6,10).
Zu Avimelech, dem König der Philister – es ist nicht
bekannt, ob es der Avimelech war, der in den Tagen Avrohoms war, oder ob jeder
König der Philister in jener Zeit so genannt wurde, denn auch in den Tagen Dovids
wird er „Avimelech“ genannt. Und nach der Meinung von Onkelos war es sein Sohn.
Und der Sinn von „Und Ytzchok ging zu Avimelech“ – dass er beabsichtigte,
nach Mitzrayim hinabzuziehen, und er ging zu Avimelech, dem Bundesgenossen
seines Vaters, vielleicht würde es ihm gut tun in Tagen der Knappheit, und er
würde nicht nach Mitzrayim hinabziehen müssen. Und siehe: Avimelech rührte ihn
und sein Haus überhaupt nicht an wegen seines Bundes mit Avrohom, aber die
Leute des Ortes fragten ihn der Form halber wegen seiner Frau, und er
sagte: „Sie ist meine Schwester“. Und dennoch rührte weder der König noch
irgendein Mann seiner Leute sie an, denn sie erinnerten sich an die Sache Avrohoms.
Und deshalb sagte er zu ihm: „Beinahe hätte einer aus dem Volk sich zu ihr
gelegt“ (Bereischis 26,10); das heißt: ich rührte sie nicht an und hütete mich
vor ihr, aber es war nahe, dass einer der Leute des Landes bei ihr straucheln
würde, und du hättest Schuld über uns gebracht, wie Eisovf uns Sünde war in der
Sache deines Vaters.
Bis hier Ramban.
Was uns Ramban lehrt: Avimelech und die Plischtim waren nicht so rechtschaffen,
dass sie ohne jeden Bund den Yitzchok und die Familie hätten in Frieden bei
sich wohnen lassen. Es war der vorherige Bund mit Avrohom und ihre Erinnerung
an und die Furcht vor Avrohoms G0tt, HaSchem, die sie immer noch in den Knochen
hatten.
Daher behandelten sie Yitzchok gut.
Die Plishtim:
Yitzchok ist zu Avimelech gegangen,
weil es dort noch Regen gab.
Avimelech lässt ihn bei sich wohnen,
weil Avrohom schon einen Vertrag machte mit ihm. Sonst hätte er ihn wohl
vertrieben oder Schlimmeres.
In Gerar ist Yitzchok sehr, sehr
erfolgreich.
Er hat 100 fach mehr Ernte, als das
natürlicher Weise zu erwarten wäre! Dies ist klar Sijata Di Schemaya,
Himmlische Hut.
Er ist so erfolgreich, dass er so
mächtig wird, dass der König Avimelech sich zu sorgen anfängt wegen seiner
eigenen Position.
Daher vertreibt er Yitzchok erst
mal.
Und nicht nur das: Nachdem Yitzchock
in die Wüste geschickt wurde, mit der Erwartung dass er dort verarme und keine
Bedrohung mehr darstelle, schickt der König „inoffizielle Kräfte“, die Yitzchok
jede Quelle streitig machen, die er gräbt.
Drei insgesamt!
Erst als auch das nichts nützt, und
Yitzchock mit Hilfe HaSchems weiterhin stark und erfolgreich bleibt, rennt ihm
nun Avimelech mit einer gewaltig gewichtigen Delegation nach:
Er selbst, sein Freund und
Verbündeter, und sein Heerführer. Weshalb der Heerführer?
Sicher war da auch eine Delegation
dabei, denn ein König kommt nicht ohne seinen Hofstaat.
Und wie komme ich darauf:
Aus der Formulierung des Texts,
siehe weiter unten.
Rav Michoel
Mosbacher bringt hier die Ansicht des Ksav Soifer,
der ganz anders sagt:
Er sagt, Avimelech habe genau
gesehen, dass der gesamte Erfolg Yitzchoks von HaSchem kam, und unmöglich durch
natürliche Quellen.
Daher war er selbst auch nicht
eifersüchtig, sondern er sorgte sich vor Allem um sein Volk, das zu murren
begann.
Daher schickte er Yitzchok weg. Das
Volk machte dann Yitzchok das Leben schwer in der Wüste, und Avimelech kam, um
einen Bund mit dem gesegneten Fürsten des Himmels zu schliessen.
Soweit der Ksav Soifer.
Der Text – Die Wege der Väter sind
Zeichen den Söhnen:
בראשית כ"ו:ב'
(ב) וַיֵּרָ֤א אֵלָיו֙ יְ־הֹוָ֔ה וַיֹּ֖אמֶר אַל־תֵּרֵ֣ד מִצְרָ֑יְמָה שְׁכֹ֣ן
בָּאָ֔רֶץ אֲשֶׁ֖ר אֹמַ֥ר אֵלֶֽיךָ׃
Und HaSchem erschien ihm und sagte:
Gehe nicht herab nach Mitzrayim, bleibe in dem Lande, das ich dir anweisen
werde.
Eine interessante
Parallele in der Formulierung zu „Lech Lecho... Das ich dir anweisen werde“.
HaSchem erscheint
ihm hier, um eine entscheidende Weiche zu stellen.
רמב"ן בראשית כ"ו:ב'
(ב) שכן בארץ אשר אמר אליך – אין טעם שיאמר בבת אחת: שכן בארץ אשר אמר אליך,
גור בארץ הזאת, אבל פירושו: אל תרד מצרימה ושכון כל ימיך בארץ שאמר אליך – בכל פעם
ופעם על פי י"י תסע ועל פי י"י תחנה. וגור עתה בארץ הזאת, בארץ פלשתים, כי
לך ולזרעך אתן אותה, ככתוב: חמשת סרני פלשתים, לכנעני תחשב וגו' (יהושע י"ג:ג').
Ramban:
„Wohne im Land,
das Ich dir sage“ – es ergibt keinen Sinn, dass Er in einem einzigen
Satz sagen würde: „Wohne im Land, das Ich dir sage; halte dich in diesem
Land auf“.
Sondern seine Bedeutung ist: „Zieh nicht nach Mitzrayim hinab, sondern wohne
alle deine Tage in dem Land, das Ich dir anweisen werde – jedes Mal wirst du
nach dem Wort des Ewigen aufbrechen, und nach dem Wort des Ewigen wirst du
lagern.“
Und „halte dich jetzt in diesem
Land auf“, im Land der Philister, denn dir und deinem Samen werde Ich es
geben, wie geschrieben steht:
„Die fünf Fürsten der Philister … werden dem Kanaaniter zugerechnet …“
(Jehoschua 13,3).
בראשית כ"ו:ג'
(ג) גּ֚וּר בָּאָ֣רֶץ הַזֹּ֔את
וְאֶֽהְיֶ֥ה עִמְּךָ֖ וַאֲבָרְכֶ֑ךָּ כִּֽי־לְךָ֣ וּֽלְזַרְעֲךָ֗ אֶתֵּן֙ אֶת־כׇּל־הָֽאֲרָצֹ֣ת
הָאֵ֔ל וַהֲקִֽמֹתִי֙ אֶת־הַשְּׁבֻעָ֔ה אֲשֶׁ֥ר נִשְׁבַּ֖עְתִּי לְאַבְרָהָ֥ם אָבִֽיךָ׃
(3) Halte dich in diesem Lande eine Zeit lang auf, so will
ich mit dir sein und dich segnen, denn dir und deinen Nachkommen will ich alle
diese Länder geben und den Schwur aufrecht halten, den ich deinem Vater Avrohom
geschworen.
Eine
Idee: Yehoschua konnte die Plischtim nicht erobern wegen des Vertrags mit
Avrohom, und danach mit Yitzchok.
Und wir
haben bis heute Probleme mit diesem Landstrich, weil zu Avrohoms Zeiten ein
„Verträgli“ geschlossen wurde.
So
mächtig sind die Worte der Väter und Zaddikim!
Bei
Schoiftim ist ein Standardsatz: Die Yisroelim haben gegen HaSchem gesündigt,
und es kamen die Plischtim...
Und
was ist heute? Genau das Gleiche!
Bestätigung
dieser Behauptung kommt von Midrasch Rabba auf Bereischis 21:27-29:
(כז) וַיִּקַּ֤ח אַבְרָהָם֙ צֹ֣אן וּבָקָ֔ר וַיִּתֵּ֖ן לַאֲבִימֶ֑לֶךְ וַיִּכְרְת֥וּ
שְׁנֵיהֶ֖ם בְּרִֽית׃
(כח) וַיַּצֵּ֣ב אַבְרָהָ֗ם אֶת־שֶׁ֛בַע כִּבְשֹׂ֥ת הַצֹּ֖אן לְבַדְּהֶֽן׃
(כט) וַיֹּ֥אמֶר אֲבִימֶ֖לֶךְ אֶל־אַבְרָהָ֑ם מָ֣ה הֵ֗נָּה שֶׁ֤בַע כְּבָשֹׂת֙
הָאֵ֔לֶּה אֲשֶׁ֥ר הִצַּ֖בְתָּ לְבַדָּֽנָה׃
בראשית רבה מחולק לפסוקים בראשית כ"א:כ"ז-כ"ט
(כז-כט) [ד] וַיִּקַּח אַבְרָהָם
צֹאן וּבָקָר וַיִּתֵּן לַאֲבִימֶלֶךְ, וַיֹּאמֶר אֲבִימֶלֶךְ אֶל אַבְרָהָם מָה הֵנָּה
שֶׁבַע כְּבָשׂת – אָמַר לוֹ הַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא אַתָּה נָתַתָּ שֶׁבַע כְּבָשׂוֹת
בְּלִי רְצוֹנִי, חַיֶּיךָ שֶׁאֲנִי מַשְׁהֶה בְּשִׂמְחַת בָּנֶיךָ שִׁבְעָה דוֹרוֹת.
אַתָּה נָתַתָּ לוֹ שֶׁבַע כְּבָשׂוֹת בְּלִי רְצוֹנִי, חַיֶּיךָ כְּנֶגֶד כֵּן הוֹרְגִים
מִבָּנֶיךָ שִׁבְעָה צַדִּיקִים, וְאֵלּוּ הֵן: חָפְנִי, וּפִינְחָס, וְשִׁמְשׁוֹן,
וְשָׁאוּל, וּשְׁלשֶׁת בָּנָיו. אַתָּה נָתַתָּ לוֹ שֶׁבַע כְּבָשׂוֹת בְּלִי רְצוֹנִי,
כְּנֶגֶד כֵּן בָּנָיו מַחֲרִיבִין מִבָּנֶיךָ שִׁבְעָה מִשְׁכָּנוֹת, וְאֵלּוּ הֵן:
אֹהֶל מוֹעֵד, וְגִלְגָּל, נוֹב, וְגִבְעוֹן, וְשִׁילֹה, וּבֵית עוֹלָמִים תְּרֵין.
אַתָּה נָתַתָּ לוֹ שֶׁבַע כְּבָשׂוֹת בְּלִי רְצוֹנִי, כְּנֶגֶד כֵּן אֲרוֹנִי חוֹזֵר
בִּשְׂדֵה פְלִשְׁתִּים שִׁבְעָה חֳדָשִׁים, הֲדָא הוּא דִכְתִיב: וַיִּתֵּן לַשְּׁבִי
עֻזּוֹ (תהלים ע"ח:ס"א), זֶה אֲרוֹן בְּרִית. וּכְתִיב: וַיְהִי אֲרוֹן ה'
בִּשְׂדֵה פְלִשְׁתִּים שִׁבְעָה חֳדָשִׁים (שמואל א ו':א'), וְתִפְאַרְתּוֹ בְּיַד
צָר (תהלים ע"ח:ס"א), אֵלּוּ בִּגְדֵי כְּהֻנָּה, כְּמָה דְאַתְּ אָמַר:
וְעָשִׂיתָ בִגְדֵי קֹדֶשׁ לְאַהֲרֹן וגו' וּלְתִפְאָרֶת (שמות כ"ח:ב'). רַבִּי
יִרְמְיָה בְּשֵׁם רַבִּי שְׁמוּאֵל בַּר רַב יִצְחָק בְּשֵׁם רַבִּי אַבָּא לָמָּה
לָקוּ אַנְשֵׁי בֵּית שֶׁמֶשׁ, עַל יְדֵי שֶׁהָיוּ מַלִּיזִין בָּאָרוֹן, אָמַר הַקָּדוֹשׁ
בָּרוּךְ הוּא אִלּוּ תַּרְנְגָלְתּוֹ שֶׁל אֶחָד מֵהֶם אָבְדָה הָיָה מְחַזֵּר עָלֶיהָ
כַּמָּה פְּתָחִים לַהֲבִיאָהּ וַאֲרוֹנִי בִּשְׂדֵה פְלִשְׁתִּים שִׁבְעָה חֳדָשִׁים
וְאֵין אַתֶּם מַשְׁגִּיחִים בּוֹ, אִם אֵין אַתֶּם מַשְׁגִּיחִין עָלָיו אֲנִי אַשְׁגִּיחַ
עָלָיו: הוֹשִׁיעָה לוֹ יְמִינוֹ וּזְרוֹעַ קָדְשׁוֹ (תהלים צ"ח:א'), הֲדָא הוּא
דִכְתִיב: וַיִּשַּׁרְנָה הַפָּרוֹת בַּדֶּרֶךְ (שמואל א ו':י"ב), מְהַלְּכוֹת
בְּיַשְׁרוּת, הָפְכוּ פְּנֵיהֶם כְּלַפֵּי אָרוֹן וְאָמְרוּ שִׁירָה, וְהַיְנוּ דִּכְתִיב
וַיִּשַּׁרְנָה, אָמְרוּ שִׁירָה בַּפֶּה, אֵי זוֹ שִׁירָה אָמְרוּ, רַבִּי מֵאִיר
אוֹמֵר שִׁירַת הַיָּם אָמְרוּ, נֶאֱמַר כָּאן: הָלְכוּ הָלֹךְ וְגָעוֹ (שמואל א ו':י"ב),
וְנֶאֱמַר לְהַלָּן: כִּי גָאֹה גָּאָה (שמות ט"ו:א'). רַבִּי יוֹחָנָן אָמַר:
שִׁירוּ לַה' שִׁיר חָדָשׁ (תהלים צ"ח:א'). רַבִּי אֱלִיעֶזֶר אָמַר: הוֹדוּ לַה'
קִרְאוּ בִשְׁמוֹ (תהלים ק"ה:א'). רַבָּנָן אַמְרֵי: ה' מָלָךְ תָּגֵל הָאָרֶץ
(תהלים צ"ז:א'). רַבִּי יִרְמְיָה בְּשֵׁם רַבִּי שְׁמוּאֵל בַּר יִצְחָק אָמַר
תְּלַת שִׁירוּ לַה' שִׁיר חָדָשׁ (תהלים צ"ו:א'), שִׁירוּ לַה' כָּל הָאָרֶץ
(תהלים צ"ו:א'), ה' מָלָךְ יִרְגְּזוּ עַמִּים (תהלים צ"ט:א'). תָּנֵי אֵלִיָּהוּ
רוֹמִי הַשִּׁטָּה הִתְנוֹפְפִי בְּרוֹב הֲדָרֵךְ, הַמְחֻשֶּׁקֶת בְּרִקְמֵי זָהָב,
הַמְהֻלָּלָה בִּדְבִיר אַרְמוֹן, הַמְעֻלֶּפֶת מִבֵּין שְׁנֵי כְּרוּבִים.
אָמַר רַבִּי שְׁמוּאֵל בַּר נַחְמָן כַּמָּה יְגִיעוֹת יָגַע בּוֹ בֶּן עַמְרָם
עַד שֶׁלִּמֵּד שִׁירָה לַלְוִים, וְאַתֶּם אוֹמְרוֹת שִׁירָה מֵאֲלֵיכֶם, יִישַׁר
חֵילְכֶם.
(27–29)
„Und Avrohom nahm Schafe und Rinder und gab sie Avimelech …“
„Und Avimelech sagte zu Avrohom: Was sollen diese sieben Lämmer …?“
Der Heilige, gepriesen sei Er, sprach zu ihm:
Du hast sieben Lämmer gegeben – ohne meinen Willen.
Bei deinem Leben: Ich werde die Freude deiner Kinder für sieben Generationen
verzögern.
Du hast ihm sieben Lämmer gegeben – ohne meinen
Willen;
bei deinem Leben: entsprechend werden von deinen Kindern sieben Gerechte
getötet.
Und diese sind: Chofni, Pinchas, Schimschon, Saul und seine drei Söhne.
Du hast ihm sieben Lämmer gegeben – ohne meinen
Willen;
entsprechend werden seine Nachkommen sieben Heiligtümer deiner Kinder
zerstören.
Und diese sind: das Zelt der Begegnung, Gilgal, Nov, Giv’on, Schilo und der
„ewige Tempel“ zwei Mal.
Du hast ihm sieben Lämmer gegeben – ohne meinen
Willen;
entsprechend wird meine Lade im Gebiet der Philister sieben Monate verweilen.
Dies ist, was geschrieben steht:
„Er gab seine Stärke dem Gefangenen“ (Tehillim 78,61) – dies ist die
Bundeslade.
Und es steht geschrieben: „Und die Lade des Ewigen war im Gebiet der
Philister sieben Monate“ (1 Sam 6,1).
„Und seine Pracht in die Hand des Feindes“ (Tehillim 78,61) – dies sind
die Priesterkleider, wie du sagst:
„Und du sollst heilige Kleider für Aharon machen … zur Ehre und zur Zierde“
(Ex 28,2).
Rabbi Jirmija im Namen von Rabbi Schmu’el bar Rabbi
Jitzchak im Namen von Rabbi Aba [fragte]:
Warum wurden die Leute von Bet Schemesch geschlagen?
Weil sie sich über die Lade lustig machten.
Der Heilige, gepriesen sei Er, sprach:
Wenn jemand von ihnen nur eine Henne verloren hätte, würde er von Tür zu
Tür gehen, um sie zu suchen –
und meine Lade ist sieben Monate im Gebiet der Philister, und ihr
kümmert euch nicht um sie!
Wenn ihr euch nicht um sie kümmert – ich werde mich um sie kümmern:
„Es half ihm seine Rechte und sein
heiliger Arm“ (Tehillim 98,1).
Das ist es, was geschrieben steht:
„Und die Kühe gingen geradeaus auf dem Weg“ (1 Sam 6,12) –
sie gingen in Geradheit,
sie wandten ihr Gesicht der Lade zu und sangen Lieder.
Und das ist, was geschrieben steht: „Und sie gingen geradeaus“ –
sie sprachen den Gesang mit dem Mund.
Welchen Gesang sprachen sie?
Rabbi Meir sagte: den Schilfmeerlied (Schirat
haJam),
denn hier steht: „sie gingen, gehend und muhend“ (1 Sam 6,12),
und dort steht: „denn hoch erhaben ist Er“ (Ex 15,1).
Rabbi Jochanan sagte:
„Singet dem Ewigen ein neues Lied“ (Tehillim 98,1).
Rabbi Elieser sagte:
„Dankt dem Ewigen, ruft seinen Namen an“ (Tehillim 105,1).
Die Rabbinen sagten:
„Der Ewige regiert, es freue sich die Erde“ (Tehillim 97,1).
Rabbi Jirmija im Namen von Rabbi Schmu’el bar Jitzchak
sagte [es seien diese drei]:
„Singt dem Ewigen ein neues Lied“ (Tehillim 96,1),
„Singt dem Ewigen, ganze Erde“ (Tehillim 96,1),
„Der Ewige regiert, es zittern die Völker“ (Tehillim 99,1).
Es wurde in der Schule des Elija gelehrt:
„Erhebe dich, du Römische Zeder, schwinge dich mit deiner großen Pracht,
die mit goldenen Stickereien geschmückte,
die im Inneren des Palastes gepriesene,
die zwischen den beiden Kerubim umhüllte.“
Rabbi Schmu’el bar Nachman sagte:
Wie viele Mühen mühte sich der Sohn Amrams (Mose),
bis er den Leviten den Gesang lehrte –
und ihr sagt, dass ihr von euch aus Gesang hervorbringt?
Möge es euch zum Erfolg gereichen!
Der Bund Avrohoms wird auf Yitzchok übertragen
בראשית כ"ו:ד'
(ד) וְהִרְבֵּיתִ֤י אֶֽת־זַרְעֲךָ֙ כְּכוֹכְבֵ֣י הַשָּׁמַ֔יִם וְנָתַתִּ֣י
לְזַרְעֲךָ֔ אֵ֥ת כׇּל־הָאֲרָצֹ֖ת הָאֵ֑ל וְהִתְבָּרְכ֣וּ בְזַרְעֲךָ֔ כֹּ֖ל גּוֹיֵ֥י
הָאָֽרֶץ׃
Und ich
werde deine Nachkommenschaft vermehren wie die Sterne am Himmel, und ich werde
deinem Samen alle diese Länder geben, und alle Völker der Erde werden sich
durch deine Nachkommen segnen.
Der posuk
15:5 sagt bei Avrohom:
ה) וַיּוֹצֵ֨א אֹת֜וֹ הַח֗וּצָה וַיֹּ֙אמֶר֙ הַבֶּט־נָ֣א
הַשָּׁמַ֗יְמָה וּסְפֹר֙ הַכּ֣וֹכָבִ֔ים אִם־תּוּכַ֖ל לִסְפֹּ֣ר אֹתָ֑ם וַיֹּ֣אמֶר
ל֔וֹ כֹּ֥ה יִהְיֶ֖ה זַרְעֶֽךָ׃
Und ER
führte ihn hinaus und sagte: schau in den Himmel, und zähle die Sterne; so du
sie zählen könntest? Und er sagte – nein. Und ER sagte zu ihm: so wird deine Nachkommenschaft
sein.
Und 22:17
nach der Akeido:
(יז) כִּֽי־בָרֵ֣ךְ אֲבָרֶכְךָ֗ וְהַרְבָּ֨ה אַרְבֶּ֤ה אֶֽת־זַרְעֲךָ֙ כְּכוֹכְבֵ֣י
הַשָּׁמַ֔יִם וְכַח֕וֹל אֲשֶׁ֖ר עַל־שְׂפַ֣ת הַיָּ֑ם וְיִרַ֣שׁ זַרְעֲךָ֔ אֵ֖ת שַׁ֥עַר
אֹיְבָֽיו׃
Denn mit
Segen werde ich dich segnen, und sehr viel werde ich deine Nachkommenschaft
vermehren wie Sterne am Himmel und wie Sand am Meerestrande, und dein Samen
wird die Tore deiner Feinde erben.
Warum
hier plötzlich zwei gegensätzliche Vergleiche? Himmel – Sterne. Erde-Sand. Und
der Sand ist nach dem Mobul als die Mauer gegen das Wasser der Meere
aufgestellt worden, damit das Meer in seinen Grenzen bleibe.
Was hat
der Sand mit den Sternen zu tun?
Könnte es
sein, dass hier der Sand wieder eine Anspielung ist darauf, dass die Kinder Yisroels
„vom Himmel fallen werden, und dann sein werden wie der Sand, unter den Füssen
der Völker“?
Der
Netziv sagt:
נצי"ב בראשית כ"ב:י"ז
ואמר ה' שיהיה רבוי זה בשני אופנים, הא', "ככוכבי השמים",
הן המה גדולי הדעת שהמה מזהירים בדורם ככוכבי שמים, וגם מזכים את הרבים במה שהם נמסרים
ונהרגים על קדוש השם. והב', "וכחול אשר על שפת הים", הן המה המון העם, כשמגיעים
לקדוש השם מוסרים עצמם בטוב לב. ובאשר עובדי אלילים נמשלו לימים, כדכתיב בספר ישעיה
(יז,יב) "הוי המון עמים רבים כהמות ימים יהמיון", ובשיר השירים (ח,ז) כתיב
"מים רבים לא יוכלו לכבות את האהבה" וקאי על עובדי אלילים, והים בשוא גליו
נראה כשוטף את החול שסביביו, ובאמת כמה פעמים שוטפים הרבה גרגרי חול לאין תכלית, אבל
מ"מ המה משתברים מפני החול, כך לא יוכלו אומות העולם לשטוף את גדולת נפשם וכוחם
הפנימי. ועיין ב"ב (ז,ב) שפירשו הכי מאמר דוד "אספרם מחול ירבון" (תהילים
קלט,יח) – מה חול מגין על הים.
וירש זרעך את שער אויביו: "שער" בכל מקום הוא מקום
ישיבת חכמים וגדולי המדינה, ונתברך שלבסוף יגיע שישראל ישבו בשערי אומות שרדפום באיבה.
(יח) והתברכו בזרעך וגו': היא ברכה בפני עצמה, שישאו חן וחסד בעיני אומות העולם
עד שיתברכו בם.
(17)
Und der Ewige sagte, dass diese Vermehrung auf zwei Wegen vor sich gehen:
Die erste: „wie die Sterne des Himmels“ – das sind die Großen der
Erkenntnis, die in ihrer Generation leuchten wie die Himmelssterne, und die
auch den Vielen zum Verdienste gereichen, indem sie sich hingeben und getötet
werden zur Heiligung des Namens.
Und die zweite: „wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist“ – das ist die
Volksmenge, die, wenn es zur Heiligung des Namens kommt, sich mit gutem Herzen
hingibt.
Und da
Götzendiener dem Meer verglichen werden, wie im Buch Yeshayahu (17,12)
steht: „Wehe, Getöse vieler Völker, wie das Brausen der Meere brausen sie“, und
im Hohelied (8,7): „Viele Wasser können die Liebe nicht auslöschen“, und das
bezieht sich auf Götzendiener – und das Meer erscheint mit dem Aufwogen seiner
Wellen so, als würde es den Sand ringsum hinwegspülen; und tatsächlich spült es
oftmals unzählig viele Sandkörner fort, aber dennoch werden die Wellen vom Sand
gebrochen. So werden die Völker der Welt die Größe ihrer Seele und ihre innere
Kraft nicht wegspülen können.
Und siehe im Talmud (Bava Basra 7b), wo sie den Ausspruch Dovids (Tehillim
139,18) so auslegen: „Ich zähle sie; zahlreicher als der Sand werden sie“ – wie
der Sand das Meer zurückhält.
„Und
dein Same wird das Tor seiner Feinde erben“:
„Tor“ bedeutet überall der Ort, an dem die Weisen und die Großen der Stadt
sitzen; und es ist eine Segnung, dass schließlich Israel in den Toren der
Völker sitzen wird, die sie in Feindschaft verfolgten.
(18)
„Und gesegnet werden durch deinen Samen alle Völker der Erde“:
Dies ist eine eigene Segensverheißung – dass sie Gunst und Gnade finden
werden in den Augen der Völker der Welt, bis diese sich durch sie segnen
werden.
Wenn Du sie nicht besiegen kannst, verbünde dich mit
ihnen
Wie Avimelech versuchte, Yitzchok zu unterjochen, und scheiterte
בראשית כ"ו:כ"ו
(כו) וַאֲבִימֶ֕לֶךְ הָלַ֥ךְ אֵלָ֖יו מִגְּרָ֑ר וַאֲחֻזַּת֙ מֵֽרֵעֵ֔הוּ
וּפִיכֹ֖ל שַׂר־צְבָאֽוֹ׃
(26) Und Avimelech kam von
Gerar zu ihm mit Achusath, seinem Gefährten, und seinem Heerführer Pichoil.
(כז) וַיֹּ֤אמֶר אֲלֵהֶם֙ יִצְחָ֔ק מַדּ֖וּעַ בָּאתֶ֣ם אֵלָ֑י וְאַתֶּם֙
שְׂנֵאתֶ֣ם אֹתִ֔י וַתְּשַׁלְּח֖וּנִי מֵאִתְּכֶֽם׃
(27) Da sprach Yitzchok zu
ihnen: Warum kommt ihr zu mir, da ihr mich doch hasset und mich von euch
getrieben habt?
(כח) וַיֹּאמְר֗וּ רָא֣וֹ רָאִ֘ינוּ֮ כִּֽי־הָיָ֣ה יְ־הֹוָ֣ה ׀ עִמָּךְ֒
וַנֹּ֗אמֶר תְּהִ֨י נָ֥א אָלָ֛ה בֵּינוֹתֵ֖ינוּ בֵּינֵ֣ינוּ וּבֵינֶ֑ךָ
וְנִכְרְתָ֥ה בְרִ֖ית עִמָּֽךְ׃
(28) Sie antworteten: Wir haben
gesehen, dass der Ewige mit dir war, da sagten wir uns, möge doch ein Eid sein
zwischen uns beiden, zwischen uns und dir. Wir wollen ein Bündnis mit dir
schließen,
(כט) אִם־תַּעֲשֵׂ֨ה עִמָּ֜נוּ רָעָ֗ה
כַּאֲשֶׁר֙ לֹ֣א נְגַֽעֲנ֔וּךָ וְכַאֲשֶׁ֨ר עָשִׂ֤ינוּ עִמְּךָ֙ רַק־ט֔וֹב וַנְּשַׁלֵּֽחֲךָ֖
בְּשָׁל֑וֹם אַתָּ֥ה עַתָּ֖ה בְּר֥וּךְ יְ־הֹוָֽה׃
(29) dass du uns nichts Böses
tuest, so wie wir dich nicht angetastet und dir nur Gutes getan und dich in
Frieden haben ziehen lassen. Du bist nun einmal der Gesegnete des Ewigen.
Wir haben gesehen,
dass der Ewige mit dir war: Wir haben versucht, dich zu
verjagen, dir das Wasser abzugraben, deine Existenzgrundlagen zu entziehen, und
alles hat nix genützt, Du bist einfach immer noch so stark. Das ängstigt uns,
denn das ist über-natürlich, dein G0tt ist beängstigend für uns.
Wir wollen ein
Bündnis mit dir schließen, daher wollen wir nun von dir eine
Garantie! Wir wollen in Frieden leben können, ohne uns zu ängstigen vor
Eroberung durch dich, wenn du noch stärker wirst.
dass du uns nichts
Böses tuest, so wie wir dich nicht angetastet: Wie wir Dich unter
uns leben liessen, solange du ungefährlich warst, und dich nicht gleich sofort
getötet haben (wie das offenbar auch durchaus Brauch war damals)
und dich in
Frieden haben ziehen lassen: Auch als du zu reich und mächtig
wurdest, haben wir nicht deinen Reichtum eingezogen und dich vernichtet,
sondern dich nur in die Wüste geschickt (in der Hoffnung dass Du dort
verarmst).
Du bist nun einmal
der Gesegnete des Ewigen: Aber auch das hat nichts genützt.
Denn es ist offensichtlich, dass nur jemand überleben und gross und stark
werden kann in dieser Wüste, der von übernatürlichen Kräften behütet wird. Dein
G0tt ist uns nicht geheuer, wenn ER sogar so etwas zu Stande bringt!
Vermutung weshalb
Pichoil, der Heerführer, mitkommen musste: Er musste
vielleicht bezeugen, dass diese „Hirten“ die Yitzchok die Quellen streitig
machten und ihn mit Militärmacht davonjagten, „nichts mit der Armee zu tun
haben“.
Das war hybride Kriegsführung, in
der Hoffnung, Yitzchok wirtschaftlich zu ruinieren, da ja ohne Wasser nichts
geht.
Ralbag:
רלב"ג ביאור הפרשה
בראשית כ"ו:כ"ו
(כו) וכבר הורה על עוצם השגחת ה' יתעלה ביצחק, שכבר
השתדל אבימלך להשלים עם יצחק ולכרות ברית עימו, והנה הלך אליו עם איש אחד, שמו
'אחוזת' והוא היה {עמ' 342} מרעהו, ועם פיכול שהיה שר צבאו.
(כז) ונפלא יצחק על בואם אליו, ואמר: מדוע באתם אלי?
ואתם שנאתם אותי, ותגרשוני מאתכם.
(כח-כט) ויאמרו אליו: ראֹה ראינו הצלחתך, ונאמר תהי
נא אלה בינותינו שלא יזיק אחד ממנו לחבירו, ונכרות ברית עימך שלא תעשה עימנו רעה,
כמו שלא הזקנו לך בהיותך בארצנו, אבל עשינו עימך טוב, וכאשר שִׁלַּחנוך לא הזקנו
לך לא בגופך ולא בקניניך, אבל שִׁלַּחנוך בשלום ולא הגיע לך רע בצאתך מארצנו, כי
כבר נמשכה לך ההצלחה במקום אשר באת אליו.
(26)
Und bereits hat dies hingewiesen auf die große Stärke
der göttlichen Vorsehung, mit der sich der Erhabene über Yitzchok
waltete:
Denn Avimelech bemühte sich, sich mit Yitzchok zu versöhnen und einen Bund mit
ihm zu schließen.
Und siehe, er ging zu ihm mit einem Mann, dessen Name „Ahuzzat“ war, und
dieser war sein Gefährte / sein Ratgeber,
und mit Pichoil, der der
Oberster seines Heeres war.
(27)
Und Yitzchok verwunderte sich über ihr Kommen zu ihm und sagte:
„Warum seid ihr zu mir gekommen?
Ihr seid es doch, die mich gehasst habt,
und ihr habt mich aus eurer Mitte fortgejagt.“
(28–29)
Und sie sagten zu ihm:
„Wir haben deutlich, deutlich gesehen deine Gelingen und deinen Erfolg,
und wir sagten uns:
‚Es sollen doch bitte Eide
zwischen uns sein,
damit keiner von uns dem anderen Schaden zufüge,
und lass uns mit dir einen Bund schließen.‘
Daß du uns kein Übel tun wirst,
so wie wir dir kein Übel taten, als du in unserem Land warst.
Sondern wir haben dir Gutes getan,
und als wir dich fortschickten, taten wir dir weder am Leib noch an deinem
Besitz Schaden,
sondern wir schickten dich in Frieden
fort,
und kein Übel traf dich, als du aus unserem Land auszogst.
Denn der Erfolg hat sich ja weiterhin für dich fortgesetzt an dem Ort, zu
dem du gekommen bist.“
Abarbanel
אברבנאל בראשית
כ"ו:כ"ו
(כו) והרלב"ג כתב שבנה המזבח כדי שתתמיד לו
הנבואה שמה. ולקיים מה שנאמר ליצחק בנבואה הזאת קרה שבמקום שיצחק היה ירא מאבימלך
ואנשי ארצו פן יבואו עליו ויכוהו על הקנאה והבארו' סבב האל שהם מעצמם באו אליו
מגרר אל באר שבע שהיה יושב שם רוצה לומר אבימלך ואחוזת מרעהו שהוא כלל השרים רעי
המלך ופיכל שר צבאו כי לא באו אליו בחיל כבד כיד המלך אלא במתי מעט כי כן ראוי למי
שיבקש שלום מחבירו שלא ילך אליו בחיל וכח כמפחידו.
Und der Ralbag schrieb, dass Yitzchok den Altar errichtete, damit sich dort die Prophetie für ihn beständig
erneuere.
Und um das, was in dieser Prophetie Yitzchok zugesagt worden war, zu
verwirklichen, geschah Folgendes:
Gerade an dem Ort, an dem Yitzchok sich vor Avimelech und den Leuten seines
Landes gefürchtet hatte – aus Sorge, sie könnten aus Neid über die Brunnen
gegen ihn aufstehen und ihn schlagen –, führte Gott es so, dass sie von sich aus aus Gerar zu
ihm nach Be’er Scheva kamen, wo er sich aufhielt.
Gemeint ist: Avimelech kam, und mit ihm „Ahuzzat
Mere’ehu“ – das heißt die gesamte Gefolgschaft seiner Ratgeber, die
führenden Minister, die „Freunde“ des Königs – sowie Pichol, der Oberbefehlshaber
seines Heeres.
Denn sie kamen nicht mit einer schweren, königlichen Truppenmacht, sondern nur mit einer kleinen Gruppe.
Denn so ziemt es sich für jemanden, der Frieden von seinem Nächsten sucht:
Man geht nicht mit Heer und großer Macht zu ihm, als wolle man ihn
einschüchtern.
Das
Drama um den Segen für die nächste Generation
Wieso fühlt
Yitzchok eine Dringlichkeit, jetzt den Avrohomitischen Segen weiterzugeben?
(ב) וַיֹּ֕אמֶר הִנֵּה־נָ֖א זָקַ֑נְתִּי
לֹ֥א יָדַ֖עְתִּי י֥וֹם מוֹתִֽי׃
Und er sagte: Siehe, ich bin alt und weiss nicht, wann
ich sterben werde.
Er fühlt sich Alt und fürchtet
unverhofft zu sterben, weil er erblindet ist!
Der Midrasch sagt: Ein Mensch, der
auf fünf Jahre an das Alter seines Vaters herankommt, als dieser Niftar wurde,
muss sich auf den Tod vorbereiten.
Yitzchok will
Eisov segnen, und schickt ihn, für ihn eine Fleischmahlzeit von Wildpret zu
jagen und zu kochen.
(ג) וְעַתָּה֙ שָׂא־נָ֣א כֵלֶ֔יךָ
תֶּלְיְךָ֖ וְקַשְׁתֶּ֑ךָ וְצֵא֙ הַשָּׂדֶ֔ה וְצ֥וּדָה לִּ֖י [צָֽיִד] (צידה)׃
(3) So nimm nun dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh
hinaus auf das Feld und erjage für mich ein Wild.
(ד) וַעֲשֵׂה־לִ֨י
מַטְעַמִּ֜ים כַּאֲשֶׁ֥ר אָהַ֛בְתִּי וְהָבִ֥יאָה לִּ֖י וְאֹכֵ֑לָה בַּעֲב֛וּר תְּבָרֶכְךָ֥
נַפְשִׁ֖י בְּטֶ֥רֶם אָמֽוּת׃
(4) Dann bereite mir ein schmackhaftes Gericht, wie ich es gern habe
und bringe es mir, dass ich es esse, damit ich dich segne, bevor ich sterbe.
(ו) וְרִבְקָה֙ אָֽמְרָ֔ה אֶל־יַעֲקֹ֥ב
בְּנָ֖הּ לֵאמֹ֑ר הִנֵּ֤ה שָׁמַ֙עְתִּי֙ אֶת־אָבִ֔יךָ מְדַבֵּ֛ר אֶל־עֵשָׂ֥ו אָחִ֖יךָ
לֵאמֹֽר׃
Und Rivka sagte zu Yaakoiv ihrem Sohn, sagend: Siehe,
ich hörte deinen Vater zu Eisov deinem Bruder sprechen, sagend.
Rivka war eine Prophetin, und sie
konnte Yitzchok sprechen hören, auch wenn er ausser normaler Hörweite war.
Fragen:
1.
Warum muss ein Mensch essen, damit er seine
Nachkommen segnen kann?
2.
Wenn Rivka schon eine Prophetin war und hörte, was
Yitzchok dem Eisov sagte (online), wieso konnte Yitzchok den Yaakoiv nicht als
solchen erkennen?
Antworten:
1.
Die Neschume ist ein komplexes Gebilde, und alle
Körperteile sind körperliche Repräsentationen der geistigen Teile der neschume.
Die Nefesch, Lebenskraft, sitzt im Blut. Das Blut verteilt alle Nahrungsanteile
punktgenau im ganzen Körper.
Wenn also ein Mensch einem Andern Nahrung gibt, dann nimmt er eine tiefe
Verbindung auf mit diesem anderen Menschen. Diese Verbindung ermöglicht es nun
dem Empfänger, den Gebenden zu segnen.
2.
HaSchem hat Yitzchok blind gemacht. Er hat ihn
daran gehindert, Yaakoiv zu erkennen. Und daher sagt dann Yitzchok auch, als er
die Täuschung erkennt: Dann soll er gesegnet sein! Denn er erkennt, dass
HaSchem ihn dazu gebracht hat, den Yaakoiv statt Eisov zu segnen. Siehe auch
Ramban auf Posuk 4.
Ramban:
רמב"ן בראשית כ"ז:ד'
(ד) בעבור תברכך נפשי
– היה בדעתו לברך אותו שיזכה הוא בברכת אברהם לנחול את הארץ, ולהיות הוא בעל הברית
לאלהים כי הוא הבכור.
ונראה שלא הגידה לו רבקה מעולם הנבואה אשר אמר י"י לה: ורב יעבוד צעיר (בראשית
כ"ה:כ"ג), כי איך היה יצחק עובר את פי י"י והיא לא תצלח. (אולי עשתה
כן) [והנה מתחלה לא הגידה לו דרך מוסר וצניעות כי: ותלך לדרוש את י"י (בראשית
כ"ה:כ"ב) – שהלכה בלא רשות יצחק, או שאמרה: אין אנכי צריכה להגיד נבואה לנביא
כי הוא גדול מן המגיד לי, ועתה לא רצתה לאמר לו כך הוגד לי מאת השם טרם לדתי,] כי אמרה
באהבתו אותו לא יברך יעקב ויניח הכל בידי שמים, והיא ידעה כי בסבת זה יתברך יעקב מפיו
בלב שלם ונפש חפצה. או, הם סבות מאת י"י כדי שיתברך יעקב וגם עשו בברכת החרב,
ולו לבדו נתכנו עלילות.
(4) „Damit meine Seele dich segne“ – In seiner Absicht lag es, ihn mit dem Segen Abrahams zu segnen: dass er
das Land erben solle und er der Träger des Bundes mit Gott werde – denn
er war der Erstgeborene.
Und es scheint, dass Rivka ihm niemals die Prophezeiung mitteilte, die ihr
Gott sagte: „Der Ältere wird dem Jüngeren dienen“ (Gen 25,23). Denn wie
hätte Jitzchak das Wort Gottes übertreten können, und es wäre ihr nicht
gelungen, ihn davon abzuhalten?
[Vielleicht tat sie dies aus Gründen der Sittsamkeit und Schamhaftigkeit: „Und
sie ging, den Ewigen zu befragen“ (Gen 25,22) – sie ging, ohne Yitzchoks
Erlaubnis einzuholen. Oder sie sagte sich: Ich brauche einem Propheten keine
Prophezeiung mitzuteilen, denn er ist größer als derjenige, der sie mir
offenbart hat. Und auch jetzt wollte sie nicht zu ihm sagen: So wurde
mir vor meiner Geburt von Gott mitgeteilt.]
Denn sie sagte sich: Wegen seiner Liebe zu Eisow würde er Yaakov nicht
segnen, sondern alles dem Himmel überlassen; und sie wusste, dass gerade
dadurch Jaakov durch seinen Mund gesegnet werden würde – mit vollkommenem
Herzen und bereitwilliger Seele.
Oder: Diese Dinge waren Ursachen von Gott her, damit Yaakov gesegnet werde
und auch Eisow den Segen des Schwertes erhalte. „Und nur Ihm allein sind die
Pläne zugemessen“ – alles wurde von Ihm gelenkt.
(א) {ס} וַֽיְהִי֙
כִּֽי־זָקֵ֣ן יִצְחָ֔ק וַתִּכְהֶ֥יןָ עֵינָ֖יו מֵרְאֹ֑ת וַיִּקְרָ֞א אֶת־עֵשָׂ֣ו׀ בְּנ֣וֹ
הַגָּדֹ֗ל וַיֹּ֤אמֶר אֵלָיו֙ בְּנִ֔י וַיֹּ֥אמֶר אֵלָ֖יו הִנֵּֽנִי׃
(1)
Als Yitzchok alt geworden und seine Augen trübe
waren, dass er nicht sehen konnte, da rief er seinen ältesten Sohn Eisov und
sprach zu ihm: Mein Sohn! Und er antwortete: Hier bin ich.
Midrasch
Rabba:
בראשית רבה מחולק לפסוקים
בראשית כ"ז:א'
(א) [ה] וַיְהִי כִּי זָקֵן יִצְחָק – רַבִּי יִצְחָק
פָּתַח: מַצְדִּיקֵי רָשָׁע עֵקֶב שֹׁחַד (ישעיהו ה':כ"ג), כָּל מִי שֶׁנּוֹטֵל
שֹׁחַד וּמַצְדִּיק אֶת הָרָשָׁע בְּעֵקֶב, וְצִדְקַת צַדִּיקִים יָסִירוּ מִמֶּנּוּ
(ישעיהו ה':כ"ג), וְצִדְקַת צַדִּיקִים, זֶה משֶׁה. יָסִירוּ מִמֶּנּוּ, זֶה יִצְחָק,
עַל יְדֵי שֶׁהִצְדִּיק אֶת הָרָשָׁע כָּהוּ עֵינָיו, וַיְהִי כִּי זָקֵן יִצְחָק וגו'.
(1)
„Und es geschah, als Yitzchok alt wurde…“
Rabbi Jizchak eröffnete
mit dem Vers:
„Die Freisprechenden des Schuldigen um eines
Bestechungsgeschenks willen… und die Gerechtigkeit der Gerechten nehmen sie von
ihm weg“ (Jesaja 5,23).
Er erklärt:
Jeder, der Bestechung annimmt und dadurch einen Schuldigen für ein
Trinkgeld freispricht, bewirkt, dass „die
Gerechtigkeit der Gerechten von ihm genommen wird“.
·
„Die Gerechtigkeit der
Gerechten“ – das ist Mosche.
·
„wird von ihm genommen“ – das ist Yitzchok.
Warum?
Weil Yitzchok den Schuldigen (Eisov) gerechtgesprochen hat, wurden seine Augen
trüb.
Und das ist gemeint mit:
„Und es geschah, als Yitzchok alt wurde…“
(Gen 27,1).
Im
übertragenen Sinne: Was trampelst Du meine, des EWIGEN, gesetze mit deiner
Ferse, für ein Trinkgeld? (Denn jedes unendliche Vermögen ist gegen die
Kommende Welt wie Nichts!)
Yitzchok
wollte und konnte die wahre Natur Eisovs nicht erkennen, denn Eisov sprach mit
ihm wie der „Jäger mit der Zunge“, er hat ihn eingeseift. Jedoch bei Rivka
musste Eisov sich nicht verstellen, in seinen Augen war ja Riva „nur eine Frau,
unwichtig, ohne Wirkung auf mein späteres Leben“, und so verhielt er sich ihr
gegenüber eben wie er wirklich war.
בראשית רבה מחולק לפסוקים
בראשית כ"ז:א'
[ח] רַבִּי חֲנִינָא בַּר פַּפָּא פָּתַח:
רַבּוֹת עָשִׂיתָ אַתָּה ה' אֱלֹהַי נִפְלְאֹתֶיךָ וגו' (תהלים מ':ו'), אָמַר רַבִּי
חֲנִינָא כָּל פְּעֻלּוֹת וּמַחְשָׁבוֹת שֶׁפָּעַלְתָּ אֵלֵינוּ בִּשְׁבִילֵנוּ, לָמָּה
כָּהוּ עֵינָיו שֶׁל יִצְחָק, כְּדֵי שֶׁיָּבוֹא יַעֲקֹב וְיִטֹּל אֶת הַבְּרָכוֹת,
וַיְהִי כִּי זָקֵן יִצְחָק.
Rabbi Ḥanina bar
Pappa eröffnete (die Auslegung) mit dem Vers:
„Vieles hast Du getan – Du, HERR, mein Gott – Deine Wunder …“ (Tehillim 40,6).
Rabbi Ḥanina
sagte:
Alle Handlungen und Gedanken, die Du für uns gewirkt hast und um unseretwillen
getan hast – warum wurden die Augen Yitzchoks schwach?
Damit Yaakoiv kommen und die Segnungen erhalten könne.
(So steht:) „Und es geschah, als Yitzchok alt geworden war …“
Und deshalb
musste Yitzchok erblinden, damit der Segen auf den Richtigen übergehe.
Und er ist
eben nicht nur in den Dingen dieser Welt erblindet (für die profanen Dinge des
Alltags), sondern auch und gerade wurde seine prophetische Fähigkeit
eingeschränkt, und er konnte nicht „sehen“ was für die Kommende Welt notwendig
und wichtig war.
בראשית רבה מחולק לפסוקים
בראשית כ"ז:א'
[ו] מַצְדִּיק רָשָׁע וּמַרְשִׁיעַ צַדִּיק
תּוֹעֲבַת ה' גַּם שְׁנֵיהֶם (משלי י"ז:ט"ו), אָמַר רַבִּי יְהוֹשֻׁעַ בֶּן
לֵוִי לֹא מִמַּה שֶּׁהָיְתָה רִבְקָה אוֹהֶבֶת אֶת יַעֲקֹב יוֹתֵר מֵעֵשָׂו עָשְׂתָה
אֶת הַדָּבָר הַזֶּה, אֶלָא אָמְרָה לָא יֵעוֹל וְיִטְעֵי בְּהַהוּא סָבָא, עַל שֵׁם
תּוֹעֲבַת ה' גַּם שְׁנֵיהֶם, וְעַל יְדֵי שֶׁהִצְדִּיק אֶת הָרָשָׁע כָּהוּ עֵינָיו,
וַיְהִי כִּי זָקֵן יִצְחָק וַתִּכְהֶיןָ עֵינָיו.
Der den Bösewicht
rechtfertigt und den Gerechten belastet/beschuldigt, beide sind Abscheulichkeit
dem Ewigen (Mischlei 17:15):
Rabbi Yehoschua
ben Levi sagt: Rivka handelte nicht so aufgrund ihrer Vorliebe für Yaakoiv vor
Eisov, sondern sie sagte sich: Es geht nicht an dass dieser (Eisov) den alten
Mann täusche, denn es steht „Abscheulichkeit dem Ewigen sind beide“, und weil
er den Bösewicht gerechtfertigt hat, sind seine Augen schwach geworden „und es
war als Yitzchok alt wurde, da wurden seine Augen schwach“.
Absurdes
Theater
Warum hat Rivka
nicht direkt mit Yitzchok gesprochen?
Meine Frau
Zoya hat folgende Erklärung:
Rivka und
Yitzchok hatten zahlreiche Diskussionen und wahrscheinlich flossen ströme von
Tränen Rivkas, weil sie Yitzchok nicht von der Bosheit Eisovs überzeugen
konnte. Eisov war einfach zu schlau und geschickt mit seinen Schmeicheleien und
seiner Verstellung vor dem Vater.
Daher musste
nun, in der Stunde der Entscheidung, Rivka zu kreativen Mitteln in der Not
greifen, um den Fortbestand des Volkes Yisroel zu garantieren.
Sie
inszenierte ein absurdes Theater, vertrauend darauf dass HaSchem mitspiele.
Damit, wenn Eisov nach Yaakoiv bei ihm eintrete, Yitzchok erwache und erkenne, dass
ihm eben ein absurdes Theater vorgespielt wurde. Und dass er dadurch erkenne, wen
HaSchem für die Erbschaft der heiligen Toire auserkoren habe.
Mehrere
Punkte, die für diese These sprechen:
1.
Die Stimme stimmt nicht
2.
Ziegenfelle riechen sehr stark. Wie kann es sein,
dass Yaakoiv den Ziegengeruch mit dem Geruch seines Eisov verwechselte? Roch
Eisov wie eine Ziege?
3.
Hatte Eisov ein richtig dichtes Fell?
4.
Ziegenfleisch schmeckt ganz anders als Wildpret.
Er hätte erkennen müssen, dass er Ziege isst, und nicht Wild.
(כג) וַיֹּ֨אמֶר יְ־הֹוָ֜ה לָ֗הּ שְׁנֵ֤י [גוֹיִם֙]
(גיים) בְּבִטְנֵ֔ךְ וּשְׁנֵ֣י לְאֻמִּ֔ים מִמֵּעַ֖יִךְ יִפָּרֵ֑דוּ וּלְאֹם֙ מִלְאֹ֣ם
יֶֽאֱמָ֔ץ וְרַ֖ב יַעֲבֹ֥ד צָעִֽיר׃
(כח) וַיֶּאֱהַ֥ב יִצְחָ֛ק אֶת־עֵשָׂ֖ו כִּי־צַ֣יִד בְּפִ֑יו
וְרִבְקָ֖ה אֹהֶ֥בֶת אֶֽת־יַעֲקֹֽב׃
Rivka hat diese Informationen von Eber und Schem, und
Yitzchok hat diese nicht!
Und Rivka liebt Yaakoiv, und Yitzchok den Eisov, und
es ist kaum vorstellbar, dass es keine Auseinandersetzungen gegeben hat
zwischen den beiden. Siehe dazu Ramban oben, posuk 4.
Und noch
ein Midrasch Rabba (Bereischis 20:16), als Sarah bei Avimelech war:
Unter Anderem
steht im Midrasch:
דָּבָר אַחֵר, אָמַר
לָהֶם אַתֶּם כִּסִּיתֶם מִנִּי אֶת הָעַיִן, בֵּן שֶׁאַתֶּם מַעֲמִידִים יְהֵא
כְּסוּי עֵינָיִם. (בראשית כ, טז):
Eine weitere Auslegung: Er sagte zu ihnen: „Ihr habt mir die Augen verdeckt,
zu sehen (Ihr habt mich getäuscht, meine Augen verbunden); [deshalb] wird der
Sohn, den ihr hervorbringt, mit bedeckten Augen sein.“
Der ganze Midrasch:
וַיִּקַּח אֲבִימֶלֶךְ
צֹאן וּבָקָר, וּלְשָׂרָה אָמַר הִנֵּה נָתַתִּי אֶלֶף כֶּסֶף לְאָחִיךָ (בראשית
כ, יד טז), אָמַר רַבִּי יְהוּדָה בַּר רַבִּי אִלְעָאי אֲזַלְתְּ לְמִצְרַיִם
סְחַרְתְּ בָּהּ, אֲתֵית לְהָכָא וּסְחַרְתְּ בָּהּ, אִם מָמוֹן אַתְּ בָּעֵי הֵא
לָךְ מָמוֹן וְכַסֵּי מִנָּהּ עֵינָה. (בראשית כ, טז): הִנֵּה הוּא לָךְ כְּסוּת
עֵינַיִם, אָמַר רַבִּי יוֹחָנָן עֲשֵׂה לָהּ כְּסוּת שֶׁיִּהְיוּ הַכֹּל
מַבִּיטִין בָּהּ וְלֹא בְּנוֹיָהּ. כְּסוּת עֵינַיִם, כְּסוּת שֶׁהִיא עֲשׂוּיָה
עֵינַיִם עֵינַיִם. רַבִּי בֶּרֶכְיָה אָמַר עֲשָׂאָהּ מַטְרוֹנָה, כְּסוּת
שֶׁהִיא מְכֻסָּה מִן הָעַיִן. רֵישׁ לָקִישׁ אָמַר בִּקֵּשׁ לְהַקְנוֹתָהּ
בִּפְנֵי בַּעֲלָהּ לוֹמַר כָּל הַשָּׁנִים הַלָּלוּ הִיא עִמּוֹ וְלֹא עָשָׂה
לָהּ דָּבָר, וְזֶה לַיְלָה אַחַת עָשָׂה לָהּ אֶת כָּל הַכָּבוֹד הַזֶּה. דָּבָר
אַחֵר, אָמַר לָהֶם אַתֶּם כִּסִּיתֶם מִנִּי אֶת הָעַיִן, בֵּן שֶׁאַתֶּם מַעֲמִידִים
יְהֵא כְּסוּי עֵינָיִם. (בראשית כ, טז): וְאֵת כֹּל וְנֹכָחַת, אָמַר לָהּ כְּבָר
תּוֹכַחְתֵּיהּ דְּהַהוּא גַּבְרָא גַּבֵּיהּ, דִּתְנַן הַמּוֹרֶדֶת עַל בַּעֲלָהּ
פּוֹחֲתִין לָהּ מִכְּתֻבָּתָהּ שִׁבְעָה דִינָרִין בְּשַׁבָּת, וְלָמָּה שִׁבְעָה
דִינָרִין כְּנֶגֶד שִׁבְעָה מְלָאכוֹת שֶׁהָאִשָּׁה עוֹשָׂה לְבַעֲלָהּ,
טוֹחֶנֶת, וְאוֹפָה, וּמְבַשֶּׁלֶת, וּמְכַבֶּסֶת, וּמֵינִיקָה אֶת בְּנָהּ,
וּמַצַּעַת לוֹ אֶת הַמִּטָּה, וְעוֹשָׂה בַּצֶּמֶר, לְפִיכָךְ שִׁבְעָה. וְכֵן
הַמּוֹרֵד עַל אִשְׁתּוֹ מוֹסִיפִין לָהּ עַל כְּתֻבָּתָהּ שְׁלשָׁה דִינָרִין
בְּשַׁבָּת, לָמָּה שְׁלשָׁה כְּנֶגֶד שְׁלשָׁה דְבָרִים שֶׁהוּא מִתְחַיֵּב לָהּ,
שְׁאֵר כְּסוּת וְעוֹנָה, לְפִיכָךְ שְׁלשָׁה. אֱמֹר שֶׁהִכְנִיסָה לוֹ עֲבָדִים
וּשְׁפָחוֹת אֵינָהּ מִתְחַיֶּבֶת לוֹ כְּלוּם, אֱמֹר שֶׁלֹא נָתַן לָהּ לֹא
שְׁאֵר לֹא כְּסוּת לֹא עוֹנָה אֵינָהּ מִתְחַיֶּבֶת לוֹ כְּלוּם. אָמַר רַבִּי
יוֹחָנָן צַעֲרוֹ שֶׁל אִישׁ מְרֻבֶּה מִצַּעֲרָהּ שֶׁל אִשָּׁה, הֲדָא הוּא
דִכְתִיב (שופטים טז, טז): וַיְהִי כִּי הֵצִיקָה לוֹ בִדְבָרֶיהָ כָּל הַיָּמִים
וַתְּאַלְצֵהוּ, שֶׁהָיְתָה שׁוֹמֶטֶת עַצְמָהּ מִתַּחְתָּיו (שופטים טז, טז):
וַתִּקְצַר נַפְשׁוֹ לָמוּת, אֲבָל הִיא לֹא קָצְרָה נַפְשָׁהּ, שֶׁהָיְתָה
עוֹשָׂה צְרָכֶיהָ מִמָּקוֹם אַחֵר.
„Avimelekh nahm Kleinvieh und Rinder
und Sklaven und Sklavinnen und gab sie Abraham zurück, und er gab ihm Sarah,
seine Frau, zurück“ (Bereischis 20:14).
„Zu Sarah sagte er: Siehe, ich habe
deinem Bruder tausend Silberstücke gegeben; siehe, das soll dir ein Schutz der
Augen sein für alle, die bei dir sind, und für alle ist es erwiesen“ (Bereischis 20:16).
„Avimelekh nahm Kleinvieh und Rinder
… zu Sarah sagte er: Siehe, ich habe deinem Bruder tausend Silberstücke
gegeben“ – Rabbi Yehuda bar Rabbi Ilai sagte: [Avimelech
sagte:] „Du bist nach Ägypten gegangen und hast dort durch sie [Sarah] Profit
erlangt. Du bist hierher gekommen und hast durch sie Profit erlangt. Wenn du
Geld willst – hier ist Geld für dich; und [jetzt] verhülle die Augen der
Menschen vor ihr.“
„Es ist für dich ein Schutz der
Augen“ – Rabbi Yoḥanan sagte: [Avimelech sagte zu ihm:]
„Mach ihr eine Bedeckung, damit alle darauf schauen und nicht auf ihre
Schönheit.“ „Ein Schutz der Augen“ – eine Bedeckung aus vielen Farben. Rabbi
Berekhya sagte: Er machte sie zu einer vornehmen Dame; [es war] eine Bedeckung,
die sie gleichsam dem Blick entzog.
Reish Lakish sagte: Er wollte Streit mit ihrem Ehemann
hervorrufen. [Er sagte:] „All diese Jahre war sie bei ihm, und er hat nie etwas
für sie getan. Aber dieser hier [ich selbst] habe nach einer einzigen Nacht ihr
solche Ehre erwiesen.“
Eine weitere Auslegung: Er sagte zu
ihnen: „Ihr habt mir die Augen davor verdeckt zu sehen; [deshalb] wird der
Sohn, den ihr hervorbringt, mit bedeckten Augen sein.“
„Und für alle ist es erwiesen
[venokhaḥat]“ – er sagte zu ihr: „Die
Zurechtweisung [tokhaḥa] dieses Mannes [mir selbst] ist bereits in seinem
Besitz“, wie gelehrt wird: Wenn eine Frau gegen ihren Mann rebelliert, wird
jede Woche sieben Dinar von ihrer Ketubba abgezogen. Warum sieben Dinar? Sie
entsprechen den sieben Pflichten, die eine Frau für ihren Mann erfüllt: Sie
mahlt, backt, kocht, wäscht, stillt ihr Kind, richtet sein Bett und arbeitet
Wolle [zu Fäden]. Daher sieben.
Wenn einer gegen seine Frau rebelliert, werden zu
ihrer Ketubba jede Woche drei Dinar hinzugefügt. Warum? Sie entsprechen den drei
Dingen, zu denen er ihr gegenüber verpflichtet ist: [Bereitstellung von]
Nahrung, Kleidung und ehelichem Verkehr. Daher drei.
Sagen wir, sie hat Sklaven und Sklavinnen [in die Ehe]
eingebracht, sodass sie ihm gegenüber keine Pflichten hat. Sagen wir, er
weigert sich, ihr Nahrung, Kleidung und eheliche Rechte zu geben, sodass auch
er ihr gegenüber keine Pflichten hat.
Rabbi Yoḥanan sagte: Das Leid des Mannes ist größer
als das Leid der Frau. Denn es heißt: „Und es geschah, als sie ihn täglich
mit ihren Worten bedrängte und auf ihn einwirkte“ (Richter 16:16) – [das
bedeutet,] dass sie sich unter ihm hervorgleiten ließ. „Da wurde seine Seele
zum Sterben ungeduldig“ (Richter 16:16) – aber sie wurde nicht ungeduldig,
denn sie konnte sich ihre Bedürfnisse anderswo erfüllen.
Die Geschichte um die Mahlzeit im Detail
(טו) וַתִּקַּ֣ח רִ֠בְקָ֠ה
אֶת־בִּגְדֵ֨י עֵשָׂ֜ו בְּנָ֤הּ הַגָּדֹל֙ הַחֲמֻדֹ֔ת אֲשֶׁ֥ר אִתָּ֖הּ בַּבָּ֑יִת
וַתַּלְבֵּ֥שׁ אֶֽת־יַעֲקֹ֖ב בְּנָ֥הּ הַקָּטָֽן׃
(15) Und Rivka
nahm die guten Kleider ihres ältesten Sohnes Eisov, die bei ihr im Hause waren,
und bekleidete damit ihren jüngeren Sohn Yaakoiv.
Was hat Rivka mit
Eisovs Kleidern am Hut? Er hat zwei Frauen und ist ein gestandener Mann!
Raschi:
Es waren die
Kleider Nimroids, die er diesem abgeluchst hatte (Diese Kleider nahm Nimroid
von Odom HaRischoin, sie waren magische Kleider, die wie eine Rüstung waren,
durch Waffen unpenetrierbar).
(Die Kleider
kamen via Methuschelach und Noach, Cham hat sie Noiach gestohlen, und dann dem
Knaan vererbt, und dieser gab sie dem Nimroid)
Er hat seine
Frauen verdächtigt, die ihm kostbaren Kleider zu stehlen.
(יח) וַיָּבֹ֥א אֶל־אָבִ֖יו וַיֹּ֣אמֶר
אָבִ֑י וַיֹּ֣אמֶר הִנֶּ֔נִּי מִ֥י אַתָּ֖ה בְּנִֽי׃
(18) Und er kam zu seinem Vater und sprach:
Vater! Und er antwortete: Hier bin ich; wer bist du, mein Sohn?
Wieso erkennt Yitzchok den Yaakoiv
nicht sofort an seiner Stimme? Später steht ja dann im Posuk auch: Die Stimme
ist Yaakoivs Stimme, und die Hände sind Eisovs Hände.
Der kritische Satz – Ich, Eisov.. ?
(יט) וַיֹּ֨אמֶר יַעֲקֹ֜ב אֶל־אָבִ֗יו אָנֹכִי֙ עֵשָׂ֣ו
בְּכֹרֶ֔ךָ עָשִׂ֕יתִי כַּאֲשֶׁ֥ר דִּבַּ֖רְתָּ אֵלָ֑י קֽוּם־נָ֣א שְׁבָ֗ה וְאׇכְלָה֙
מִצֵּידִ֔י בַּעֲב֖וּר תְּבָרְכַ֥נִּי נַפְשֶֽׁךָ׃
(19) Und Yaakoiv sprach zu seinem Vater: Ich; Eisov,
dein Erstgeborener. Ich habe getan, wie du zu mir gesprochen; so richte dich
denn auf und setze dich und iss von meinem Wildpret, damit du mich segnest.
Es steht
ein sehr dicker Elefant im Raum: Hat Yaakoiv jetzt gerade gelogen, Chass
veSchalom?
Raschi teilt
den Satz:
Und Yaakoiv sagte
zu seinem Vater: Ich selbst; Eisov ist dein Erstgeborener; Ich habe vieles
getan, wie du mir befohlen hast; Setze dich auf und iss von dem Wilden
(Zieglein) dem ich nachgejagt habe...
(יט) אנכי – המביא לך, ועשו הוא בכורך.עשיתי
– כמה דברים כאשר דברת אלי.שבה –
לשון מיסב על השלחן, לכך
הוא מתורגם: אסתחר.
Or HaChayim
bringt das schlagende Argument:
אור החיים בראשית כ"ז:י"ט
(יט) אנכי עשו בכורך – פי' להיות שקנה
הבכורה מעשו הנה הוא נעשה עשו לצד בחינת הבכורה כי (לא) [לה] יקרא עשו בכורו. ואומרו
עשיתי כאשר דברת אלי פירוש כי טעם שצוה לעשו הוא כי הוא בנו הבכור וכיון שנטל הבכורה
כאילו הדבר בא אליו.
„Ich bin Esaw,
dein Erstgeborener“ –
Die Bedeutung ist: Weil Jaakov die Erstgeburtsrechte von Esaw gekauft
hatte, wurde er gewissermaßen zu „Esaw“ in Bezug auf den Status der
Erstgeburt. Denn (nicht) [ihr] – der Erstgeburt – kommt die
Bezeichnung „Esaw, dein Erstgeborener“ zu.
Und zu seiner
Aussage: „Ich habe getan, wie du zu mir gesprochen hast“ – die Bedeutung
ist: Der Grund, weshalb Jitzchak Esaw befohlen hatte, zu ihm zu kommen, war,
weil Esaw sein Erstgeborener war. Und da Jaakov nun die Erstgeburt übernommen
hatte, war es so, als ob der Auftrag nun an ihn gerichtet wäre.
Radak sagt: Das Erbe gebührt ihm, denn er ist der
Gerechte unter den Brüdern.
רד"ק בראשית כ"ז:י"ט
(יט) ויאמר אנכי עשו בכורך – יש תמהים:
איך יעקב שהיה צדיק וירא אלהים דבר שקר? ואין זה תמה, כי יודע היה יעקב כי הוא ראוי
לברכה יותר מאחיו ורוח הנבואה שתשרה על יצחק לברכו יותר יתעשת האלהים לברכתו מברכת
אחיו, כי הוא היה רצוי לאל יותר ממנו. והחליף הדברים במקומות כאלה אינם גנאי לצדיק,
שהרי ראינו כי האל אמר לשמואל עגלת בקר תקח בידך ואמרת לזבוח לי"י באתי (שמואל
א ט"ז:ב'). וכן אברהם ויצחק אמרו על נשותיהם: אחותי היא, ולא נקראו בעבור זה דוברי
שקר, כי מיראה אמרו מה שאמרו. וכן יעקב לקבל ברכת אביו, אם שנה דברו לא היה בעבור זה
דובר שקר. ועוד כי מצות אמו היתה, וכתיב: איש אמו ואביו תיראו (ויקרא י"ט:ג').
גם נביאה היתה, ותרגם אנקלוס: עלי קללתך (בראשית כ"ז:י"ג) – עלי אתאמר בנבואה
דלא ייתון לוטיא עלך ברי.
(19) „Und er
sprach: Ich bin Esaw, dein Erstgeborener“
Einige wundern sich: Wie konnte Jaakow, der ein Gerechter (Zaddik) und
Gottfürchtiger war, eine Lüge sprechen?
Das ist aber kein Wunder / kein Widerspruch, denn
Jaakow wusste, dass er selbst der Würdigere für den Segen war als sein Bruder.
Und er wusste auch, dass der prophetische Geist, der auf Jizchak ruhen und ihn
zum Segnen bewegen würde, von Gott viel eher dazu gebracht werden würde, ihn
(Jaakow) zu segnen als seinen Bruder, weil er (Jaakow) Gott wesentlich genehmer
und erwünschter war als Esaw.Das Vertauschen bzw. Umschreiben der Wahrheit in
solchen Fällen ist für einen Gerechten keine Schande. Wir sehen ja, dass Gott
selbst zu Schemuel sagte:
„Nimm eine junge Kuh mit dir und sage: Ich bin gekommen, um dem Ewigen zu
opfern“ (1. Samuel 16,2) – also eine Art Ausrede, um Saul nicht misstrauisch zu
machen.Ebenso sagten Awraham und Jizchak von ihren Frauen: „Sie ist meine
Schwester“ – und sie wurden deswegen nicht als Lügner bezeichnet, denn sie
sprachen so aus Furcht (um ihr Leben).Genau so war es bei Jaakow: Um den Segen
seines Vaters zu erhalten, hat er seine Worte zwar geändert/umschrieben, war
aber deswegen kein Lügner. Zusätzlich war es ein direkter Befehl seiner Mutter
(Rivka), und es steht geschrieben:
„Eure Mutter und euren Vater sollt ihr fürchten/ehren“ (Bamidbar 19,3).
Außerdem war sie eine Prophetin! Und deshalb übersetzt Onkelos ihren Satz „Auf
mich komme dein Fluch, mein Sohn“ (Bereischis 27,13) so:
„Auf mich ist in einer Prophezeiung gesagt worden, dass keine Flüche über dich
kommen werden, mein Sohn.“ (Radak erklärt also: Rivka wusste prophetisch, dass
keine negative Folge daraus entstehen würde, und Jaakow handelte auf göttlichen
Wink und mütterlichen Befehl hin – deshalb war es keine Sünde und keine Lüge im
eigentlichen Sinn.)
HaSchem führt Yitzchoks Wahrnehmung und Entscheidungen
(כ) וַיֹּ֤אמֶר יִצְחָק֙ אֶל־בְּנ֔וֹ מַה־זֶּ֛ה מִהַ֥רְתָּ
לִמְצֹ֖א בְּנִ֑י וַיֹּ֕אמֶר כִּ֥י הִקְרָ֛ה יְ־הֹוָ֥ה אֱלֹהֶ֖יךָ לְפָנָֽי׃
(20) Da sprach Yitzchok zu seinem Sohne: Wie hast
du so schnell etwas gefunden, mein Sohn? Und er antwortete: Der Ewige, dein
Gott, hat es so gefügt.
(כא) וַיֹּ֤אמֶר יִצְחָק֙ אֶֽל־יַעֲקֹ֔ב גְּשָׁה־נָּ֥א
וַאֲמֻֽשְׁךָ֖ בְּנִ֑י הַֽאַתָּ֥ה זֶ֛ה בְּנִ֥י עֵשָׂ֖ו אִם־לֹֽא׃
(21) Da sprach Yitzchok zu Yaakoiv: Tritt doch
näher, dass ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Eisov bist
oder nicht!
(כב) וַיִּגַּ֧שׁ יַעֲקֹ֛ב אֶל־יִצְחָ֥ק אָבִ֖יו וַיְמֻשֵּׁ֑הוּ
וַיֹּ֗אמֶר הַקֹּל֙ ק֣וֹל יַעֲקֹ֔ב וְהַיָּדַ֖יִם יְדֵ֥י עֵשָֽׂו׃
(22) Da trat Yaakoiv zu seinem Vater Yitzchok
hin, dieser betastete ihn und sprach: Die Stimme ist Yaakoivs Stimme, und
die Hände sind Eisovs Hände.
Raschi:
רש"י בראשית כ"ז:כ"ב
(כב) קול יעקב – שמדבר בלשון תחנונים:
קום נא (בראשית כ"ז:י"ט), אבל עשו בלשון קנטרין דיבר: יקום אבי
Die Stimme Yaakoivs – der in respektvoller/
freundlicher Art redet: Erhebe Dich bitte (Bereischis 27:19), Aber Eisov
spricht grob: Es erhebe sich mein Vater!
Es gibt einige moderne
Kommentatoren, die den letzten Satzteil zitieren, um nach der Schoah zu
betonen, dass das Jüdische Volk lernen müsse „die Hände Eisovs“ zu verwenden –
heisst, mit Nachdruck zurückschlagen, und sichnicht länger gängeln lassen.
(בראשית כ"ז:ל"א).
(כג) וְלֹ֣א הִכִּיר֔וֹ כִּֽי־הָי֣וּ יָדָ֗יו כִּידֵ֛י
עֵשָׂ֥ו אָחִ֖יו שְׂעִרֹ֑ת וַֽיְבָרְכֵֽהוּ׃
(23) Und er erkannte ihn nicht, weil seine Hände behaart
waren wie die seines Bruders Eisov, und so segnete er ihn denn.
(כד) וַיֹּ֕אמֶר אַתָּ֥ה זֶ֖ה בְּנִ֣י עֵשָׂ֑ו וַיֹּ֖אמֶר
אָֽנִי׃
(24) Und er sprach: Du bist doch mein Sohn Eisov?
Und er antwortete: Ich bin es.
(כה) וַיֹּ֗אמֶר הַגִּ֤שָׁה לִּי֙ וְאֹֽכְלָה֙ מִצֵּ֣יד
בְּנִ֔י לְמַ֥עַן תְּבָֽרֶכְךָ֖ נַפְשִׁ֑י וַיַּגֶּשׁ־לוֹ֙ וַיֹּאכַ֔ל וַיָּ֧בֵא ל֦וֹ
יַ֖יִן וַיֵּֽשְׁתְּ׃
(25) Da sprach er: Reiche es mir her, dass ich
von meines Sohnes Wildpret esse, damit ich dich dann segne! Da reichte er es
ihm hin, und er aß, brachte ihm auch Wein, und er trank.
Wildpret schmeckt grundsätzlich
anders als Ziegenfleisch. Der Unterschied ist so gross, dass es schlicht
ausgeschlossen ist, dass Yitzchok ihn auf natürlichem Wege hätte verpassen
können.
Es ist daher klar, dass hier HaSchem
dem Yitzchok schlicht die Urteinsfähigkeit verbaute.
(כו) וַיֹּ֥אמֶר אֵלָ֖יו יִצְחָ֣ק אָבִ֑יו גְּשָׁה־נָּ֥א
וּשְׁקָה־לִּ֖י בְּנִֽי׃
(26) Da sprach sein Vater Yitzchok zu ihm. Tritt
doch näher und küsse mich, mein Sohn!
(כז) וַיִּגַּשׁ֙ וַיִּשַּׁק־ל֔וֹ וַיָּ֛רַח אֶת־רֵ֥יחַ
בְּגָדָ֖יו וַֽיְבָרְכֵ֑הוּ וַיֹּ֗אמֶר רְאֵה֙ רֵ֣יחַ בְּנִ֔י כְּרֵ֣יחַ שָׂדֶ֔ה אֲשֶׁ֥ר
בֵּרְכ֖וֹ יְ־הֹוָֽה׃
(27) Als er nun hintrat und ihn küsste, roch
er den Duft seiner Kleider, und er segnete ihn und sprach: Siehe, der Duft
meines Sohnes ist wie der Duft eines Feldes, das der Ewige gesegnet.
Auch hier: Der Geruch frisch
gehäuteter Ziegenfelle ist unverwechselbar und sehr stark. Es kann kaum
natürlicher Weise angenommen werden, dass die frisch gewaschenen Kleider Eisovs
diesen Geruch hätten so überdecken können, dass er Yitzchok nicht aufgefallen
wäre.
Man sieht in dieser gesamten
Sequenz, dass Yitzchok ja irgend einen Verdacht hegte, es war ihm unwohl bei
der Sache! Jedoch, die Schechino liess ihn Yaakoiv nicht erkennen als Yaakoiv,
sondern nur als den Erstgeborenen, dem
der Segen gebührt.
Ganz gemäss Or HaChayim und Radak.
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