Vaykra - Lernprotokoll - G0ttes Ruf und Moisches Statur

 Contents

Die wichtigen Lektionen:

HaSchem ist eine eigenständige, separate Entität,

Rav Schimshon Rafael Hirsch:

Hirsch im Originaltext:

Raschi

Wozu braucht es den Ruf? Sifra, dann Ramba´n:

Sifra

Und wozu dienten die Pausen?

„Eine andere Deutung:

Ramban

Ramban übersetzt:

 

 Die wichtigen Lektionen: 

Moische ist von einmaliger Statur, er blieb genau der gleiche auch nachdem der König der Welt ihn zum König gemacht hatte. 

HaSchem ist eine eigenständige Entität und spricht zu Moische und Yisroel von aussen, und im normalen Tagesbewusstsein. 

ER ist also keine "innere Erscheinung" und keine "Ekstatisch erlebbare feinstoffliche Entität", und überhaupt nichts dergleichen. 

Die Menschen haben keine Möglichkeit, HaSchem, G0tt, zu beeinflussen, zu manipulieren, oder aus ihrem eigenen Antrieb mit IHM in Verbindung zu treten, wenn dies G0tt nicht will und verursacht. ER tritt aus SEINEM freien Willen mit Menschen und Menschheit in Verbindung, und dies von ausserhalb der Menschlichen Körper- und Geistessphäre.

 

ויקרא א':א'

(א)   {פרשת ויקרא} וַיִּקְרָ֖א אֶל־מֹשֶׁ֑ה וַיְדַבֵּ֤ר יְהֹוָה֙ אֵלָ֔יו מֵאֹ֥הֶל מוֹעֵ֖ד לֵאמֹֽר׃

Und es rief den Moische und HaSchem sprach zu ihm vom Zelte der Zusammenkunft aus, sagend:

 

HaSchem ist eine eigenständige, separate Entität,

und ER spricht mit Moische und Yisroel als solche aus seinem eigenen freien Willen, wie ein Mensch mit dem Andern.

 

Rav Schimshon Rafael Hirsch:

https://www.sefaria.org/Leviticus.1.1?lang=bi&with=Rav%20Hirsch&lang2=en

 

In Kürze: HaSchems Ansprache an Moische ist durch das Vayikra – Und es rief - sprachlich sehr klar als ein von ausserhalb Moische´s Körper und Persönlichkeit an ihn herangetragenes, in keiner Weise durch ihn kontrolliertes oder kontrollierbares Ereignis definiert.

Dies im Gegensatz zu den vielen Götzendienern, die in sog. Ekstase irgendwelche „innere Stimmen“ hören, von „Heiligen Kräften, die durch sie sprechen“.

Es gibt noch viele andere Stellen, aus denen klar hervorgeht, dass Moische mit HaSchem spricht wie ein Mensch mit einem Anderen, also eben gerade NICHT in Extase, sondern in normaler Konversation!

Genau so – und genau deshalb auch – sprach HaSchem mit dem gesamten Volke Yisroel am Berg Sinai vom Berge her, aus der Feuerwolke. Niemand war in Ekstase, alle waren bei vollem Tagesbewusstsein!

Und daher auch: HaSchem ist eine von der Natur und den Menschen klar abgrenzbare und abgegrenzte Entität, die diese Natur formt und steuert, und die aus freiem, eigenem Willen sich jenen offenbart, denen sie sich offenbaren will, und vor jenen verbirgt, vor denen sie sich verbergen will.

 

Hirsch im Originaltext:

Kap. 1. V. 1. ויקרא אל משה וגו׳. Hieße es: ויקרא ה׳ אל משה וידבר אליו so würde das Rufen als ein selbständiger, von dem Sprechen getrennter Akt, etwa als das Zusichrufen, um mit ihm zu reden, erscheinen. So aber erscheint es als ein zum Sprechen gehörender und daßelbe näher bestimmender Akt: es rief und sprach Gott zu Mosche, das sich mitteilende Wort war durch einen Ruf an Mosche eingeleitet. Es dürfte damit das Faktum der Gottesrede an Mosche eben als Wort Gottes an Mosche gegen jede missbräuchliche Missdeutung sichergestellt sein, die die mosaische Gottesoffenbarung an Mosche so gerne in eine Offenbarung in Mosche und aus Mosche verwandeln, und sie mit allem jenem mantischen Wahn einer sogenannten Ekstase, oder einfach mit einer sich im Innern des Menschen vollziehenden, von dem Menschen ausgehenden Begeisterung zusammenwerfen und so auch das "Judentum", die "jüdische Religion", wie alle anderen religiösen Erscheinungen auf Erden lediglich zu einer "zeitlichen Phase in der Geschichte der Entwicklung des menschlichen Geistes" machen möchte. So nicht. כאשר ידבר איש אל רעהו (Schmot 33, 11), wie das Wort eines Menschen an den andern kommt wie die vom Menschen zum Menschen gelangende Rede rein nur aus dem Innern und dem Willensakte des Redenden stammt und mit keiner Faser aus dem Gemüte des Hörenden keimt, und nichts im Innern des Hörenden das zu vernehmende Wort erzeugt, oder auch nur im geringsten zu dessen Erzeugung beiträgt, also war das Gotteswort an Mosche rein nur Gottes Rede. Nicht aus Mosche Innerem, von außen kam es an Mosche, rief ihn heraus aus dem jedesmaligen Gedankenleben seines eigenen Geistes, um aufzuhorchen auf das, was Gott zu ihm aussprechen wollte. Dieser der Gottesrede vorangehende Ruf beseitigt eben jede Vorstellung irgend eines der Gottesrede etwa in Mosche Innerem vorangehenden Vorgangs, charakterisiert Gott allein als den Redenden und Mosche rein nur als den Hörenden. Das Wort Gottes an Mosche wär ein in keiner Weise von diesem provoziertes, oder auch nur ein von ihm in vorhinein geahntes; es trat als ein völlig historisches Ereignis an ihn heran. Vielleicht ist dies auch der Sinn jener Äußerung, mit der die Weisen (ספרי zu Dewarim 34, 10) unter anderem den charakteristischen Unterschied der Prophetie Mosche und Bileams zeichnen: משה לא היה יודע מתי מדבר עמו עד שנדבר עמו ובלעם היה יודע אימתי מדבר עמו "Mosche wusste nicht, wann Gott mit ihm sprach, bis in dem Augenblick, in welchem er mit ihm sprach; Bileam aber wusste zuvor, wann Gott mit ihm sprach." Es ist nicht unmöglich, daß hiermit Bileams Prophetie eine vorhergehende Extase in ihm voraussetzt, wovon jedoch bei Mosche keine Spur. Vielleicht wird daher auch Bileams Prophetie durch וַיִקָר ד׳ אל בלעם somit das Werden des Gotteswortes an Bileam gleichsam als etwas Passives ausgedrückt, es war von Bileam provoziert, etwa durch eine vorhergehende selbsttätige Erhebung seiner geistigen Stimmung bedingt, Bileam "suchte" ja das Wort Gottes. An Mosche aber trat das Wort Gottes ohne irgend welche Vorbereitung und Vorahnung desselben hinan. Vielleicht ist daher auch das א׳ in ויקרא klein, זעירא um eben dieses, Mosche Prophetie kennzeichnende völlig "Unvorbereitete" anzudeuten. Von dem Worte Gottes an Mosche konnte man sagen: קל) וַיִקָר אל משה), es trat als ein von ihm völlig unvorhergesehenes Geschehnis an ihn heran. Dieser, die Gottesrede an Mosche charakterisierende, ihr vorangehende "Aufruf zum Vernehmen" wird daher im ספרא z. St. als ein den Beginn einer jeden von Gott an Mosche erfolgten Anrede ein leitender Vorgang bezeichnet, und wird er nur hier bei dem ersten Worte aus dem אהל מועד sowie bei dem allerersten Worte an Mosche aus dem Dornbusch (Schmot 3, 4) und dem ersten Worte vom Sinai (Schmot 19, 3) besonders bemerkt, um uns eben zu sagen, daß bei aller Verschiedenheit der Veranlassungen und allen verschiedenen Örtlichkeiten, aus dem einsamen Dornbusch, von dem in flammenden Wettern dem Volke entgegenlodernden Sinai, in der Stille des Zusammenkunftszeltes, das Wort Gottes an Mosche immer in gleicher Weise erging.

 

מאהל מועד לאמר. Das אהל מועד vergegenwärtigte die Auf- und Übernahme des göttlichen Gesetzes als Zentralseele der Nation, die materielle und geistige Wohlfahrt der Nation als durch das Gesetz gewährt und in inniger Durchdringung der Verwirklichung des Gesetzes geweiht, und, in Folge dieses vom Gesetze aus geordneten und durch das Gesetz geleiteten Nationallebens: die Gegenwart der göttlichen Herrlichkeit im Volke. Alles dieses sprach das אהל מועד als das zu erreichende Ideal des Volkes aus. Die Wege zur Verwirklichung dieses Ideals bilden den Inhalt der in diesem Buche der אהל מועד, offenbarten Gesetze. Sie stammen nicht nur örtlich aus dem תורת כהנים sie sind auch begrifflich nichts als die Konsequenzen desselben: sie resultieren aus ihm.

Ende Hirsch.

 

 

Raschi

רש"י ויקרא א':א'

ויקרא אל משה – הקול הולך ומגיע אל אזניו, וכל ישראל לא שומעין. יכול אף להפסקות היתה קריאה, תלמוד לומר וידבר – לדיבר היתה קריאה, ולא להפסקות. ומה היו הפסקות משמשות? ליתן ריוח למשה להתבונן בין פרשה לפרשה ובין עיניין לעיניין. קל וחומר להדיוט הלמד מן ההדיוט.

 

Vielleicht ist das kleine Aleiph da, um diesen Unterbruch, die zielgerichtete Vereinzelung (aleph = 1) der Stimme auf Moische zu zeigen. Nur er konnte hören, niemand sonst. Nur innerhalb des Mischkan und ausserhalb nicht.

 

Wozu braucht es den Ruf? Sifra, dann Ramba´n:

 

Sifra

Aus der Tatsache, dass der Ruf und darauffolgend die Ansprache am Dornbusch, am Berge Sinai und jetzt im Zelt der Zusammenkunft vorkommen, könnte man schliessen, dass uns die Schrift sagen will: Siehe, diese drei sind innigst verbunden, und einander ähnlich, und der Mischkan ist eben ein transportabler „Berg Sinai.“

 

Sifra lehrt uns nun anders: Es ist genau umgekehrt: Das Vayikra hier erscheint völlig überflüssig, und daher unverständlich. Um so mehr, als es ohne Adverb da steht und auch ohne Objekt. Wen hat ER gerufen? Warum? Zu welchem Zwecke?

Darauf antwortet Sifra mit einer langen und gründlichen Analyse der drei Instanzen, und beweist, dass das Vayikra hier nicht nur nicht überflüssig, sondern gerade eben notwendig ist, um uns zu lehren, dass von nun an jeder Ansprache an Moische durch G0tt der Ruf vorausging.

 

Sifra:

ספרא ויקרא ויקרא א':1/1

א) [דִּבּוּרָא דִנְדָבָה או מְגִלַּת וַיִּקְרָא]

[דִּבּוּרָא דִנְדָבָה פָּרָשָׁה א]

[א]

"וַיִּקְרָא... וַיְדַבֵּר" – הִקְדִּים קְרִיָּה לְדִבֵּר. הֲלֹא דִין הוּא? נֶאֱמַר כָּאן 'דִּבֵּר' וְנֶאֱמַר 'דִּבֵּר' בַּסְּנֶה (שמות ג':ד'-ה'): מַה דִּבֵּר הָאָמוּר בַּסְּנֶה, הִקְדִּים בּוֹ קְרִיָּה לְדִבֵּר, אַף דִּבֵּר הָאָמוּר כָּאן, נַקְדִּים בּוֹ קְרִיָּה לְדִבֵּר.

Vayikra .. vejidaber“, er rief und er sprach : Er stellte den Ruf der Ansprache voran. Ist das nicht gebräuchlich? (anm: muss man das denn überhaupt betonen oder erwähnen?). Es wird hier geschrieben „sprach“ und beim Dornbusch ebenfalls „sprach“ (Schemois 3:4-5). Genau wie beim Dornbusch der Ansprache ein Ruf vorausging, so geht auch hier ein Ruf der Ansprache voraus.

[ב]

לֹא! אִם אָמַרְתָּ בְּדִבֵּר הַסְּנֶה, שֶׁהוּא תְּחִלָּה לַדִּבְּרוֹת, תֹּאמַר בְּדִבֵּר אֹהֶל מוֹעֵד, שֶׁאֵינוֹ תְּחִלָּה לַדִּבְּרוֹת? דִּבֵּר הַר סִינַי יוֹכִיחַ, שֶׁאֵינוֹ תְּחִלָּה לַדִּבְּרוֹת, וְהִקְדִּים בּוֹ קְרִיָּה לְדִבֵּר (שמות י"ט:ג').

Nein! Denn Du kannst sagen: Beim Dornbusch ging der Ansprache ein Ruf voraus, weil es das erste Mal war, dass sich HaSchem dem Moische offenbarte und zu ihm sprach! Nicht so im Zelt der Zusammenkunft, das nicht den Anfang der Kommunikation (mit Moische) darstellt?

Sag: die Ansprache am Berg Sinai beweist! Denn dies war auch nicht der Anfang der Kommunikation, und trotzdem sehen wir einen Ruf vor der Ansprache.

[ג]

לֹא! אִם אָמַרְתְּ בְּדִבֵּר הַר סִינַי, שֶׁהוּא כָל יִשְׂרָאֵל, תֹּאמַר בְּדִבֵּר אֹהֶל מוֹעֵד, שֶׁאֵינוֹ כָל יִשְׂרָאֵל? הֲרֵי אַתְּ דָּן מִבִּנְיַן אָב: לֹא דִּבֵּר הַסְּנֶה, שֶׁהוּא תְחִלָּה לַדִּבְּרוֹת, כִּי הֲרֵי דִּבֵּר הַר סִינַי, שֶׁאֵינוֹ תְּחִלָּה לַדִּבְּרוֹת; לֹא דִּבֵּר הַר סִינַי, שֶׁהוּא כָל יִשְׂרָאֵל, כִּי הֲרֵי דִּבֵּר הַסְּנֶה שֶׁאֵינוֹ כָל יִשְׂרָאֵל.

Nein! Denn sagtest Du, die Ansprache beim Berg Sinai sei Beweis, weil er doch nicht Anfang der Ansprache war, so erwidere ich: Nicht die Ansprache am Berg Sinai (kann als Beweis gelten, dass alle Ansprachen von einem Rufe eingeleitet wurden), denn es war doch der Beginn der Ansprache an ganz Yisroel! Denn siehe, beim Dornbusch war doch die Ansprache nicht an ganz Yisroel!

[ד]

הַצַּד הַשָּׁוֶה שֶׁבָּהֶן, שֶׁהֵן דִּבֵּר, וּמִפִּי קֹדֶשׁ לְמֹשֶׁה, הִקְדִּים בָּהֶן קְרִיָּה לְדִבֵּר, אַף כָּל שֶׁהוּא דִּבֵּר וּמִפִּי קֹדֶשׁ לְמֹשֶׁה, נַקְדִּים בּוֹ קְרִיָּה לְדִבֵּר.

Was gleich ist bei ihnen (den Situationen): Die Ansprache (Daber), und dass es kam aus dem Munde des Heiligen, an Moische gerichtet. Wurde ein Ruf vor die Ansprache gesetzt. Und genau so wird vor jede Ansprache des Heiligen an Moische ein Ruf der Ansprache vorausgehen.

[ה]

אוֹ מַה הַצַּד הַשָּׁוֶה שֶׁבָּהֶן? שֶׁהֵן דִּבֵּר, וּבָאֵשׁ, וּמִפִּי קֹדֶשׁ לְמֹשֶׁה, וְהִקְדִּים בָּהֶם קְרִיָּה לְדִבֵּר, אַף כָּל שֶׁהוּא דִּבֵּר וּבָאֵשׁ, וּמִפִּי קֹדֶשׁ לְמֹשֶׁה, נַקְדִּים בָּהֶם קְרִיָּה לְדִבֵּר. יָצָא דִּבֵּר אֹהֶל מוֹעֵד, שֶׁאֵינוֹ בָאֵשׁ. תִּלְמֹד לוֹמַר "וַיִּקְרָא... וַיְדַבֵּר" – הִקְדִּים קְרִיָּה לְדִבֵּר.

Oder aber anders: Was ist der gemeinsame Nenner aller Ereignisse? Ansprache aus dem Feuer, und vom Heiligen (HaSchem) an Moische gerichtet! Und genau so, alle Instanzen, bei denen HaSchem aus dem Feuer zu Moische spricht, werden von einem Ruf eingeleitet! Wenn dem so wäre, käme das den Fall vom Zelt der Zusammenkunft auszuschliessen. Denn dort gab es kein Feuer. Und genau deshalb ist hier diese Kombination von „Und ER rief...und ER sprach..“ notwendig, (und das Rufen ist nicht überflüssiger Weise erwähnt) .

[ו]

יָכֹל לֹא הָיְתָה קְרִיָּה אֶלָּא לְדִבֵּר זֶה בִלְבַד? וּמְנַיִן לְכָל הַדִּבְּרוֹת שֶׁבַּתּוֹרָה? תִּלְמֹד לוֹמַר "מֵאֹהֶל מוֹעֵד" – כָּל שֶׁהוּא מֵאֹהֶל מוֹעֵד, נַקְדִּים בּוֹ קְרִיָּה לְדִבֵּר.

Aber es kann doch sein, dass dieser Ruf ganz speziell nur für diese Ansprache gedacht war? Und von wo wissen wir, dass  alle Ansprachen (in der Folge des Texts) gemeint sind? Sagt die Lehre: „Vom Zelte der Zusammenkunft“ – Alles, was in die Zeit nach diesem Ereignis beim Zelt der Zusammenkunft folgt, ist selbstverständlich anzunehmen dass immer ein Ruf der Ansprache vorausgeht.

[ז]

יָכֹל לֹא הָיְתָה קְרִיָּה אֶלָּא לַדִּבְּרוֹת בִּלְבַד, מְנַיִן אַף לָאֲמִירוֹת, אַף לַצִּוּוּיִין? אָמַר רַבִּי שִׁמְעוֹן: תִּלְמֹד לוֹמַר 'דִּבֵּר', "וַיְדַבֵּר" – לְרַבּוֹת אַף לָאֲמִירוֹת אַף לַצִּוּוּיִין.

Nun ist es doch möglich anzunehmen, dass nur Ansprachen gemeint sind. Woher wissen wir, dass auch Anordnungen und Befehle eingeschlossen sind in diese Regel?

Sagt Rabbi Schimoin: Die Lehre sagt „Sprach“, „und er Sprach“ – um auch Anordnungen und Befehle einzuschliessen.

[ח]

יָכֹל אַף לַפִּסְקוֹת? תִּלְמֹד לוֹמַר "וַיְדַבֵּר" – לְדִבֵּר הָיְתָה קְרִיָּה, לֹא הָיְתָה קְרִיָּה לַפִּסְקוֹת.

Und können dann auch die Pausen eingeschlossen werden? Sagt die Lehre „und er sprach“ – der Ansprache galt der Ruf, nicht der Pause (die ja still ist).

[ט]

וְכִי מָה הָיוּ הַפִּסְקוֹת מְשַׁמְּשׁוֹת? לִתֵּן רֶוַח לְמֹשֶׁה לְהִתְבּוֹנֵן בֵּין פָּרָשָׁה לְפָרָשָׁה וּבֵין עִנְיָן לְעִנְיָן. וַהֲרֵי הַדְּבָרִין קוֹל וְחֹמֶר: מָה, אִם מִי שֶׁהוּא שׁוֹמֵעַ מִפִּי הַקֹּדֶשׁ וּמְדַבֵּר בְּרוּחַ הַקֹּדֶשׁ, צָרִיךְ לְהִתְבּוֹנֵן בֵּין פָּרָשָׁה לְפָרָשָׁה וּבֵין עִנְיָן לְעִנְיָן, עַל אַחַת כַּמָּה וְכַמָּה הֶדְיוֹט מֵהֶדְיוֹט.

Und wozu dienten die Pausen?

Um Mose Raum zu geben, zwischen Abschnitt und Abschnitt sowie zwischen Thema und Thema nachzudenken. sUnd siehe, die Sache ist ein Kal va Choimer, ein Argument a fortiori: Wenn schon jemand, der aus dem Mund des Heiligen hört und durch den heiligen Geist spricht, Zeit braucht, um zwischen Abschnitt und Abschnitt sowie zwischen Thema und Thema nachzudenken, um wie viel mehr gilt das erst recht für einen gewöhnlichen Menschen gegenüber einem gewöhnlichen Menschen.

[י]

וּמְנַיִן שֶׁכָּל הַקְּרִיּוֹת הָיוּ "מֹשֶׁה, מֹשֶׁה?" תִּלְמֹד לוֹמַר: "וַיִּקְרָא אֵלָיו אֱלֹהִים מִתּוֹךְ הַסְּנֶה וַיֹּאמֶר מֹשֶׁה מֹשֶׁה" (שמות ג':ד'), שֶׁאֵין תַּלְמוּד (לוֹמַר) "וַיֹּאמֶר: מֹשֶׁה מֹשֶׁה", מְלַמֵּד שֶׁכָּל הַקִּרְיוֹת הָיוּ "מֹשֶׁה, מֹשֶׁה!"

Und woher wissen wir, dass alle Rufe aus „Moische, Moische!“ bestanden? Sagt die Lehre: Und G0tt rief ihn aus dem Busch und sagte: Moische, Moische! (Schemois 3:4), von da dass die Schrift nicht sagt: „Und er sagte: Moische, Moische“ folgt, dass alle Rufe waren „Moische, Moische!“

[יא]

וּמְנַיִן שֶׁעַל כָּל קְרִיָּה הָיָה אוֹמֵר "הִנֵּנִי"? תִּלְמֹד לוֹמַר: "וַיִּקְרָא אֵלָיו אֱלֹהִים מִתּוֹךְ הַסְּנֶה וַיֹּאמֶר: מֹשֶׁה מֹשֶׁה! וַיֹּאמֶר: הִנֵּנִי!" (שמות ג':ד') שֶׁאֵין תַּלְמוּד (לוֹמַר) "וַיֹּאמֶר הִנֵּנִי", מְלַמֵּד שֶׁעַל כָּל קְרִיָּה הָיָה אוֹמֵר "הִנֵּנִי".

Und woher wissen wir, dass (Moische) auf jeden Ruf mit „Hier bin ich“ geantwortet hat? Sagt die Lehre: „und G0tt rief ihn von aus dem Dornbusch und sagte: Mosiche, Moische! Und er sagte: Hier bin ich!“ (Schemois 3:4) und die Lehre sagt nicht „ Und er sagte Hier bin ich“, und daraus lernen wir dass er jedes Mal sagte „hier bin ich“.

[יב]

"מֹשֶׁה, מֹשֶׁה!" (שמות ג':ד') "אַבְרָהָם, אַבְרָהָם!" (בראשית כ"ב:י"א) "יַעֲקֹב, יַעֲקֹב!" (בראשית מ"ו:ב') "שְׁמוּאֵל, שְׁמוּאֵל!" (שמואל א ג':י') לְשׁוֹן חִבָּה וּלְשׁוֹן זֵרוּז.

Moische, Moische! (Schemois 3:4), Avrohom, Avrohom (Bereischis 22:11), „Yaakoiv, Yaakoiv!“ (Bereischis 46:2), „Schmuel, Schmuel!“ (Schmuel 1-3:10): Ein Ausdruck der Liebschaft, und ein Ausdruck der Eile/Flinkheit.

דָּבָר אַחֵר: "מֹשֶׁה, מֹשֶׁה!" (שמות ג':ד')! הוּא "מֹשֶׁה" עַד שֶׁלֹּא נִדְבַּר עִמּוֹ, הוּא "מֹשֶׁה" מִשֶּׁנִּדְבַּר עִמּוֹ.

„Eine andere Deutung:

‚Mose, Mose!‘ (Schemot 3:4). Er war ‚Mose‘, bevor mit ihm gesprochen wurde, und er war ‚Mose‘, nachdem mit ihm gesprochen wurde.“

Er war immer noch der selbe Moische, auch nachdem der König der Welt mit ihm persönlich sprach!!

 

Ramban

Ramban bringt zusätzlich: Der Mischkan war so mit der Präsenz der Schechina gefüllt, dass Moische nicht eintreten konnte oder wollte. Ramban vergleicht es mit dem Berg Sinai, wo Moische ebenfalls sieben Tage auf den einladenden Ruf wartete, in die Wolke einzutreten. Genau so hier: Moische fürchtete sich in den Mischkan einzutreten, so lange die Wolke der Schechina dort präsent war und er keine explizite Einladung erhalten hatte. Diese erfolgte eben durch den Ruf – Vayikra.

Zusätzlich betont der Ramba´n hier nochmals, dass Aharoin nicht eintreten durfte, Moische aber sehr wohl.

Dies auch gemäss Bamidbar, 12:7:

 במדבר י"ב:ז':  לֹא כֵן עַבְדִּי מֹשֶׁה בְּכׇל בֵּיתִי נֶאֱמָן הוּא.

Nicht so Moische mein Knecht, vertraut ist er in meinem ganzen Hause.

 

Ramban übersetzt:

 

רמב"ן ויקרא א':א'

(א) אמר הכתוב בכאן: ויקרא אל משה וידבר י"י אליו – ולא כן בשאר המקומות, בעבור שלא היה משה יכול לבוא אל אהל מועד (שמות מ':ל"ה) להיותו נגש אל המקום אשר שם האלהים רק בקריאה שיקרא אותו,

Sagt die Schrift hier: Und es rief den Moische und HaSchem sprach zu ihm – Und dies ist nicht wie an allen anderen Stellen, weil Moische nicht ins Zelt der Zusammenkunft eintreten konnte (Schemois 40:35) da er nur in den Ort, an dem die G0ettliche Präsenz befindlich war, mittels Ruf/ Aufforderung eintreten konnte, die an ihn erging.

 שכבר נאמר למשה: ודברתי אתך מעל הכפרת (שמות כ"ה:כ"ב), אשר אועד לכם שמה (שמות כ"ט:מ"ב). וכיון שידע משה שהשם יושב הכרובים שם, נתירא לבא באהל כלל עד שקרא אליו כאשר בהר סיני, שאמר: ויקרא אל משה ביום השביעי מתוך הענן (שמות כ"ד:ט"ז).

Wie Moische schon mitgeteilt wurde: Und ich werde zu Dir von über der Abdeckung (zwischen den Engeln) sprechen (Schemois 25:22), wie ich euch dort Zeugnis ablegen werde (Schemois 29:42). Und da Moische wusste, dass HaSchem zwischen den Engeln dort befindlich sei, fürchtete er sich das Zelt überhaupt zu betreten, bis er – wie beim Berg Sinai – gerufen würde, wie geschrieben steht: und ER rief Moische am siebenten Tage aus der Wolke her (Schemois 24:16).

או שלא היה משה יודע שהכבוד באהל ושיהיה לו הדבור משם כי לא כסהו הענן עד יום השמיני כדעת רבותינו (ספרא ויקרא ט':א' נוסח שני), ואחר הקריאה בא משה באהל לפני לפנים כמו שדרשו (ספרא ויקרא ט"ז:א'): אהרן בבל יבא ואין משה בבל יבא. וזה דרך פשט בכתוב הזה, וכבר פרשתיו למעלה (רמב"ן שמות מ':ל"ד).

Oder aber: Moische wusste nicht (im Voraus), dass die Präsenz im Zelte sein würde, und dass ihn die Ansprache von dort träfe, da die Wolke (das Zelt) nicht bedeckte bis am achten Tage, wie unsere Weisen sagen (Sifra Vayikra 9:1, zweite Version), und nach dem ruf kam Moische ins Zelt, ins Innerste, wie weiter gelehrt wird (Sifra Vayikra 16:1): Aharon war es verboten zu kommen, und Moische war es nicht verboten zu kommen. Und dies ist die grundlegende Interpretation dieses Textes, und ich habe ihn schon weiter oben interpretiert (Scheois 40:34).

 

 

 


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